Sportlerwahl Gemeinsam erfolgreich
Sportlerwahl · Michaela Buchheim und Silke Gnad haben mit dem HSV Gräfrath eine überragende Saison absolviert. Vor einem Jahr hatte das Duo in gemeinschaftlicher Verantwortung die Leitung der Handballerinnen von Annekatrin Brzoskowski übernommen. Die Chemie hat von Anfang an gestimmt. In der Hinrunde blieb der HSV in der starken neu formierten Dritten Liga zehn Spiele lang ungeschlagen und holte am Ende der Saison den zweiten Platz.
Das Geheimnis ihres Erfolges beschreibt Michaela Buchheim ganz einfach: "Wir sind fit aus der Vorbereitung gekommen und haben es deshalb gut hinbekommen, mit viel Tempo nach vorne zu spielen." Der Startvorsprung reichte zur Übernahme der Tabellenspitze und der Gewissheit, sich nach unten keine Sorgen machen zu müssen. Doch dann kam im Dezember der Schnee und die dadurch bedingten Schließungen der Hallen. "Das hat uns nicht gut getan", analysiert Buchheim. "Wir konnten vier Wochen fast gar nicht trainieren und haben konditionell wie handballerisch nachgelassen." Die zweite Saisonhälfte war somit auch von einigen schwächeren Auftritten geprägt. Und die Roude Leiw Bascharage aus Luxemburg wurden Meister.
Buchheim und Gnad verbuchen ihre erste gemeinsame Saison trotzdem als großen Erfolg. "Unsere Zusammenarbeit klappt hervorragend", meint Silke Gnad, die jedoch keinen Vergleich zu ihrer Position als Co-Trainerin unter Annekatrin Brzoskowski anstellen möchte. "Die Situation ist eine ganz andere. Michaela und ich besprechen alles gemeinsam – Training, Aufstellung, Taktik. Annekatrin habe ich nur geholfen", erläutert die Ex-Nationalspielerin. "Das wollte ich auch gar nicht anders. Ich habe damals ja noch gespielt. Und ich kann mir nicht vorstellen, verantwortliche Trainerin und Spielerin gleichzeitig zu sein." Das sieht Michaela Buchheim im Übrigen genauso. Auch sie hat ihre Spielerkarriere an den Nagel gehangen, um sich voll auf ihre Aufgabe als Coach beim HSV Gräfrath und einer Mädchen-Auswahl beim Handball-Verband Niederrhein zu konzentrieren.
Während Buchheim schon vorher Auswahlteams betreut hat und sich früh mit dem Trainerjob angefreundet hat, ist Silke Gnad eher hineingerutscht. "Ich wollte eigentlich nie Trainer werden", sagt die 140-fache Nationalspielerin. Aber seit ihrem Wechsel zum HSV Gräfrath vor etwa sieben Jahren fühlt sich Gnad in dem Verein pudelwohl. "Die Atmosphäre beim HSV ist sehr familiär. Man bekommt nicht ständig Druck von oben, auch wenn es mal nicht so läuft wie gewünscht."
Die nächste Saison gehen Michaela Buchheim und Silke Gnad erneut zusammen an. Sie wissen, dass es schwer wird, den Erfolg der vergangenen Spielzeit zu wiederholen. "Ich wünsche mir, dass wir konstanter spielen", meint Gnad. Den Startvorsprung hätten die Beiden gerne wieder. "Deshalb arbeiten wir schon im Sommer am Aufbau unserer Form", sagt Buchheim.
Weitere Nominierte als Trainer der Saison: Ha De Schmitz (Handball), Horst Schulten (Fußball).
