Baseball Ganz nach dem Motto der New York Yankees

Solingen · Schon nach zwei Spieltagen sind die Alligators das einzige Team in der Bundesliga-Nord ohne Niederlage. Bei den Cologne Cardinals gewannen die Solinger Baseballer erwartungsgemäß mit 10:0 und 7:4.

 Zum zweiten Mal hintereinander lieferte Neuzugang Chris Mezger eine dominante Leistung vom Wurfhügel. Der US-Amerikaner schickte 15 Kölner per Strike-out zurück auf die Bank.

Zum zweiten Mal hintereinander lieferte Neuzugang Chris Mezger eine dominante Leistung vom Wurfhügel. Der US-Amerikaner schickte 15 Kölner per Strike-out zurück auf die Bank.

Foto: Köhlen / Eisenhuth (Archiv)

Die Alligators haben Probleme im zweiten Duell des Tages bei den Cologne Cardinals. Zwar brachten Dustin Hughes und Markus Stryczek die Solinger Baseballer in der Bundesliga-Partie in Führung, doch Dallas Burke glich die Partie mit einem Homerun für die Kölner zum 2:2 aus. Der Schlag über den Zaun kam aus dem Nichts. Zuvor hatte Alligators-Werfer Chris Mezger die gegnerischen Schlagleute dominiert. Und danach machte der US-Amerikaner damit unbeeindruckt weiter. 15 Strike-outs wird der Pitcher am Ende auf seinem Konto stehen haben.

Trotzdem ist die Partie kein Selbstläufer für die Solinger. Sie schaffen es einfach nicht, die nötigen Punkte zu erzielen. Im fünften Abschnitt legt Moritz Buttgereit mit einem weiten Schlag ins Outfield vor. Auf einen verunglückten Wurf von Cardinals-Pitcher Shingo Ono erreicht der Alligators-Routinier die dritte Base. Die 3:2-Führung liegt in der Luft. Daniel Sanchez schlägt den Ball ins rechte Außenfeld, wo er aus der Luft gefangen wird. Es ist die Chance für Buttgereit — er startet durch und wird an der Home-Plate ausgeworfen. "Das war total überflüssig von mir", erklärt Trainer Norman Eberhardt, der Buttgereit das Zeichen zum Laufen gegeben hat. "Das Risiko war viel zu hoch, weil wir ihn bei einem Aus bestimmt danach anders nach Hause bekommen hätten."

So müssen die Alligators mit zwei Aus leben. Das entscheidende dritte schaffen die Domstädter erst vier Schlagleute später bei geladenen Bases. Ein Solinger Punkt fehlt. "Und wir haben aufgrund meiner Fehlentscheidung eine potenziell dicke Ausbeute verpasst", kritisiert sich Eberhardt selbst. Bis zum siebten Inning plätschert die Partie dahin. Dann beweist Tanner Leighton seine Führungsqualitäten. Der Second-Baseman schwingt auf den ersten Wurf Onos und befördert die Kugel aus dem Stadion. Einfach so. Die Alligators liegen 3:2 vorne im Stil der New York Yankees, die laut Norman Eberhardt stets viel zu lange auf Homeruns warten und deshalb für ihn nicht der Imitation würdig sind. "Das lässt sich nicht abstreiten. Die Homeruns haben uns geholfen." Markus Stryczek legt gleich noch einen zum 4:2 nach.

Die Kölner Gegenwehr ist damit vorerst gebrochen. Shingo Ono verlässt den Wurfhügel zu Gunsten von Michael Braß, der im achten Durchgang hart erwischt wird. Daniel Sanchez, Moritz Buttgereit und Dustin Hughes schrauben das Ergebnis auf 7:2 hoch. Am Ende wird es noch einmal spannend. Der für Mezger eingewechselte André Hughes kassiert fünf Treffer im letzten Durchgang. "Es war schon kurios", nimmt der Coach seinen Werfer in Schutz. "Fast alle Bälle waren sehr schwach getroffen, dann aber doch irgendwie ins Feld gefallen." Beim letzten Aus ist das Glück auf Solinger Seite. Hughes fängt den von Merlin Mendel geschlagenen Ball ab und leitet damit den letzten Spielzug ein, der zwei Kölner Läufer ausmacht und die Partie beendet.

Weniger dramatisch verlief die erste Partie des Tages. Alligators-Pitcher Harry Glynne begann etwas holprig, wie schon in der Vorwoche gegen die Bonn Capitals, kam dann aber besser ins Spiel und ließ nur drei Cardinals-Treffer zu. Offensiv machten die Solinger kurzen Prozess. Tanner Leighton und Dustin Hughes erzielten Homeruns und schlugen zusammen sechs Läufer nach Hause. Mit drei Treffern die meisten landete Sebastian Bernards, und zwei weitere Zähler gingen auf das Konto von Karsten Schäfer, der bereits im ersten Durchgang für Robin Drache kam. Der First-Baseman war des Feldes verwiesen worden, weil er Kautabak benutzt hat. "Eine willkürliche Entscheidung", kritisiert Eberhardt.

(trd)
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