Jugendfußball Für die Karriere auf Urlaub verzichtet

Solingen · Der gebürtige Solinger Georgios Siadas spielt bei Fortuna Düsseldorf in der Jugendfußball-Bundesliga.

 Ballannahme mit rechts: Georgios Siadas ist zwar Linksfuß, beherrscht den Ball aber natürlich beidseitig.

Ballannahme mit rechts: Georgios Siadas ist zwar Linksfuß, beherrscht den Ball aber natürlich beidseitig.

Foto: Imago

Wenn Georgios Siadas fit ist, dann spielt er auch durch. So war es zumindest bislang in dieser Saison der Jugendfußball-Bundesliga. Der Linksverteidiger von Fortuna Düsseldorf hat 14 von 15 Spielen über die volle Distanz absolviert, nur gegen Bayer Leverkusen fehlte er verletzungsbedingt. Das nennt man absoluten Stammspieler.

Der gebürtige Solinger spielt bereits seit 2010 in der Landeshauptstadt. "Ich fühle mich wohl bei Fortuna. Das wichtigste ist das Familiäre, und das ist da sehr, sehr gut. Das ist nicht bei jedem Verein so", betont Siadas, der nahezu täglich mit dem Zug aus der Klingenstadt nach Düsseldorf zum Training beziehungsweise Spiel fährt. Warum er sich bei der Fortuna so wohlfühlt, erklärt der 16-Jährige, der kommenden Dienstag Geburtstag hat, so: "Ich habe die Leute mit der Zeit immer besser kennengelernt. Ich komme mit denen klar, und die mit mir."

Kein Wunder, dass der Linksfuß als "ganz großen Traum" angibt, "bei Fortuna in der ersten Mannschaft spielen zu können". Er weiß, dass er dafür "jeden Tag hart arbeiten muss". Ein Mal durfte er bereits mit den Profis trainieren und hat dank der Trainer Friedhelm Funkel und Peter Hermann ein gutes Gefühl, dass Fortuna verstärkt auf die eigene Jugend setzt: "Dieses Jahr sind doch schon drei Spieler aus der U 19 hochgekommen. Co-Trainer Peter Hermann kommt so oft wie möglich zu unseren Spielen und verschafft sich einen Überblick. Man hat schon gemerkt, dass sich da was verändert hat."

Für seinen Traum fährt Siadas einen großen Aufwand. "Am Anfang war das schwer", erinnert er sich. "Aber ich fahre jetzt seit der U 15 mit dem Zug dahin, abends holen mich schon mal meine Eltern ab. Und man gewöhnt sich daran, es wird ein Automatismus. Man opfert eben viel Zeit, um spielen zu können." So zum Beispiel auch Urlaub. "Dieses Jahr war ich nicht weg und letztes auch nicht. Ich habe es nicht geschafft. Die Saison mit der U 17 ging relativ lang, und mit der U 19 fing die Vorbereitung früh an. Da habe ich es nicht geschafft, in Urlaub zu fahren", erklärt Siadas und ergänzt schmunzelnd: "Vielleicht nächstes Jahr. Es wird mal wieder Zeit." Was an Freizeit übrig bleibt, verbringt er mit Freunden und der Familie, denn die "ist das wichtigste".

Der 16-Jährige, der sowohl griechische als auch deutsche Staatsbürgerschaft besitzt, stand für den Kader der deutschen U 18 auf Abruf bereit, und weiß sich gut einzuschätzen. Seine Stärken: "Ich bin ein Verteidiger, der offensiv denkt und Aktionen nach vorne sucht, aber dabei nicht die Defensive vernachlässigt." Als Schwächen ergänzt er: "Körperlich geht immer mehr. Und dann die Basics: den schwachen Fuß trainieren, und das Kopfballspiel." Um sich zu verbessern, schaut er zu Bayern München: "Ich suche immer nach den Besten auf meiner Position, und das ist meiner Meinung nach David Alaba. Da will ich mir so viel möglich abschauen." Um weiter hart zu arbeiten.

(ame)
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