Handball Frustrierender Abschluss

Müde und ausgelaugt wirkten die Handballer des Zweitligisten Bergischer HC gestern Abend bei ihrem letzten Auftritt im Rahmen des Sparkassen-Cups. Mit 28:29 verloren die Löwen gegen den deutlich frischer agierenden Liga-Konkurrenten HSC Coburg.

Im dritten Jahr in Folge ist der Bergische HC beim "Sparkassen-Cup" in Hessen dabei und gilt damit schon als Stammgast bei dem angesehenen Vorbereitungsturnier. Zweimal hatte der Handball-Zweitligist sogar an einem Weiterkommen schnuppern dürfen. In dieser Woche jedoch schlossen die Löwen die Woche in Rotenburg / Fulda mit ihrem schlechtesten Ergebnis ab: Ohne Punktgewinn bildete der BHC das Schlusslicht der Vorrunden-Gruppe 4 hinter den Erstligisten TuS N-Lübbecke und DHC Rheinland sowie dem Liga-Konkurrenten HSC Coburg, gegen den das Turnier gestern am frühen Abend mit einer 28:29 (11:14)-Niederlage zu Ende ging.

In das Loch, in das sich die Bergischen in der ersten Halbzeit hineinmanövriert hatten, kamen sie nur schwer wieder hinaus. 3:6 betrug der frühe Rückstand, obwohl Kenneth Klev nach seinen Achillessehnen-Problemen wieder auf der Platte stand. Seinen einzigen Treffer markierte er zum 3:6. Ideen fehlten gegen die agile Coburger Deckung, die robust zupackte. Und weil die Löwen auf der Gegenseite ähnlich intensiv arbeiteten, entwickelte sich ein Kampfspiel, das die Schiedsrichter mit einer Flut von Zeitstrafen in freundlichere Bahnen lenken wollten. Auf BHC-Seite wanderten Jens Reinarz, Simon Kluge, Kristoffer Moen und Kenneth Klev in kurzer Folge vom Feld. Nach seinen zweiten Zwei Minuten (14.) blieb der frustrierte Norweger gleich auf der Bank sitzen.

Von den Seitenlinien hingegen kamen wenig Emotionen hinzu, obwohl das Duell der beiden Zweitligisten durchaus eine gewisse Brisanz geboten hat. Beim HSC Coburg trägt seit knapp einem halben Jahr Raimo Wilde die sportliche Verantwortung, der Vorgänger also von Ha De Schmitz beim BHC. Wilde coachte sein Team genauso ruhig und besonnen wie Schmitz und Chrischa Hannawald jenseits des Kampfgerichts.

Als Spielmacher Alexander Oelze nach 20 Minuten Platz machte für Arthur Giela betrug der Rückstand sechs Treffer (5:11). Für das Ergebnis hat Ha De Schmitz eine logische Erklärung: "Die Coburger sind in einem ganz anderen Fluss, weil sie viel früher als wir mit der Vorbereitung begonnen haben und sich nach einer zehntägigen Pause bereits in der spieltaktischen Phase befinden." Mit diesem Wissen verzichtete das Trainerduo entgegen allen Gepflogenheiten in der Pause darauf, ihrem Team in der Kabine ein paar Worte zu sagen. Die Motivation überließen Schmitz und Hannawald ihnen allein. So kitzelten Sebastian Hinze und Co. ihre letzte Energie aus dem fast leeren Akku, um nach dem 14:22 (42.) mit sechs Toren in Serie eine Aufholjagd zu starten, die nicht von Erfolg gekrönt war und für Frust sorgte.

(RP)
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