Handball Fränkische Tage

Nach dem Aus des Handball-Zweitligisten Bergischer HC in der zweiten Runde des DHB-Pokals gegen den Erstligisten TV Großwallstadt, stellt sich morgen Abend mit dem TuSpo Obernburg dessen Farmteam in der Bayerhalle vor.

Für den Bergischen HC war der Pokal-Abend gegen den TV Großwallstadt schon jetzt eine Höhepunkt der Handball-Saison, auch wenn diese gerade erst ein paar Wochen alt ist. Mit seinem couragierten, beherzten Auftreten gegen das Ex-Team von Trainer Raimo Wilde hat der Zweitligist Werbung in eigener Sache machen können. Von den 60 Minuten waren die Löwen dem hohen Favoriten 54 Minuten lang ebenbürtig gewesen. „Nach diesem Auftritt müssten wir heiß sein, die Leistung auch in der Meisterschaft abzuliefern“, sagt Raimo Wilde vor dem morgigen Heimspiel gegen den „TV Großwallstadt II“. Die fränkischen Tage gehen also weiter.

Der TuSpo Obernburg trägt wie der große Nachbar seine Heimspiele in der Elsenfelder Sparkassen-Arena aus, wo das Großwallstädter Farmteam am Mittwochabend mit einer 29:33-Niederlage gegen den ThSV Eisenach aus dem DHB-Pokal ausgeschieden ist. Ganz im Gegensatz zu Raimo Wilde schien Thorsten Schmid weniger Wert auf ein Weiterkommen zu legen. Der TuSpo-Coach behielt vier Leistungsträgern die meiste Zeit auf der Bank und ließ gegen den Liga-Konkurrenten aus Thüringen die zweite Garde ran. So stand zum Beispiel Milos Hacko, der wohl beste Schlussmann der Zweiten Liga Süd, erst nach dem Seitenwechsel zwischen den Pfosten, als Obernburg bereits mit sechs Treffern in Rückstand lag (13:19). Raimo Wilde lässt sich daher von dem ungefährdeten Eisenacher Sieg nicht irritieren. „Obernburg hat für mich nach wie vor die beste Mannschaft, die sie seit Jahren haben.“ Die Start-Sieben mit Neuzugang Hannes Volk als tragenden Säule sei bärenstark, Tiefstapelei sei im Frankenland daher nicht angesagt.

Wendlandts 58 Sekunden-Debüt

So schaut der Trainer des Bergischen HC lieber auf seine eigene Mannschaft. Auf Kevin Wendlandt zum Beispiel. Dessen erster offizieller Einsatz im BHC-Trikot dauerte zwar nur 58 Sekunden und umfasste nur drei Ballkontakte. Und doch zeigte der vom Pech verfolgte Neuzugang aus Cottbus bei seiner beherzten Eins-gegen-Eins-Situation in der Schlusssekunde, dass er bereit ist für sein erstes Meisterschaftsspiel. Oder auf Kristian Nippes, der gegen Großwallstadt „seine Sache in der zweiten Halbzeit sehr gut gemacht hat“. Den Junioren-Nationalspieler hatte Wilde in der 26. Minute einwechseln müssen, weil Joakim Larsson Jiri Vitek mit einem Ellenbogen-Check außer Gefecht gesetzt hatte. Wilde schonte fortan den Tschechen, der seinen Arm nicht mehr hatte richtig heben können. „Kaputt ist jedenfalls nichts“, atmete Raimo Wilde nach der gestrigen Untersuchung auf. Viteks Einsatz gegen Obernburg bleibt dennoch fraglich.

(RP)
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