Tennis Fehlende Alternativen

Der Solinger TC hatte beim Heimspiel gegen den TK Kurhaus Lambertz Aachen einen schweren Stand und verlor mit 0:6. Weil Sascha Klörs Oberschenkel-Verletzung wieder aufbrach, kam der 38-Jährige Matthias Huning im Doppel zu seinem Debüt in der Tennis-Bundesliga.

Wenn Sascha Klör nicht richtig laufen kann, hat er seine stärkste Waffe verloren. „Ich habe zwar keine Schmerzen, aber das Gefühl, das ein Muskel dauerhaft verkrampft wäre.“ Der Krefelder im Trikot des Solinger TC war am Freitag bei seinem persönlichen Heimspiel auf der Anlage des HTC Blau-Weiß ausgerutscht und hatte sich dabei am Oberschenkel verletzt. Gestern vor der Partie gegen den TK Kurhaus Lambertz Aachen aber schien sich der Krampf gelöst zu haben – bis zu dem Moment im Tiebreak des ersten Satzes, als sich der Krampf bei einer falschen Bewegung wieder bemerkbar machte.

Gegen Simon Greul (ATP 162) hatte die aktuelle Nummer 773 der Weltrangliste spät das Rebreak geschafft und sich so in den Tiebreak retten können. „Den wollte ich unbedingt gewinnen und habe versucht, mich nicht von meinem Oberschenkel irritieren zu lassen.“ Tatsächlich war der Siegeswillen stärker. Der Grundlinien-Spezialist kämpfte sich durch und holte sich das 13. Spiel des ersten Satzes (8:6).

Sascha Klör schraubte nun sein Engagement zurück. „Ich hätte niemals eine Chance gehabt, das Match in zwei Sätzen zu entscheiden.“ Also schonte sich die Nummer Zwei des Solinger TC für den Champions-Tiebreak, in dem Klörs Rechnung zu Beginn aufzugehen schien. Simon Greul lag 0:2 zurück, und Sascha Klör hatte den Aachener dort, wo er ihn haben wollte: in dessen Rückhand-Ecke. Normalerweise packt er in diesem Moment einen seiner effektivsten Schläge aus. Beim Versuch, den Ball mit der Rückhand parallel zur Seitenlinie zu spielen, traf Sascha Klör nicht richtig. „Das passiert vielleicht ein Mal, aber nicht gleich bei fünf Versuchen in Folge.“ Die vielen Fehler mit der Rückhand machte er deswegen, weil er aufgrund des Krampfes mit dem linken Bein einknickte. Auch beim Aufschlag war das Handicap zu groß. Aus der 2:0-Führung wurde ein 2:7-Rückstand. Nun chancenlos gab Sascha Klör den Match-Tiebreak ab (5:10).

Im Hinblick auf die beiden im Abstiegskampf wichtigsten Spiele – beim 1. FC Nürnberg am kommenden Sonntag und zum Saison-Abschluss gegen den TV Reutlingen am 18. August – schonte Karsten Saniter aus verständlichen Gründen seine Nummer Zwei in den abschließenden Doppel. „Selbst wenn Lars Uebel sein Einzel gewonnen hätte, hätten wir in den Partien kaum etwas reißen können“, sagte Sascha Klör, der sich damit gestern Nachmittag nach Michael Kohlmann und Gero Kretschmer in die Liste der Ausfälle einreihte.

Schwerer Stand in den Doppeln

Mit Einverständnis von Aachens Teamchef Alexander Legsding und Oberschiedsrichter Klaus Langhals durften die Solinger mit der Abgabe der Nominierungen für die Doppel zehn Minuten länger warten als vorgeschrieben. Sascha Klör und der am Knie verletzte Gero Kretschmer machten sich zwar warm, um sich gegen einen Einsatz zu entscheiden. Angesichts fehlender Alternativen kam Matthias Huning zu seinem Erstliga-Debüt. An der Seite von Marius Zay hatte der 38-Jährige einen schweren Stand, denn ihre Gegner gelten als eines der besten Duos in der Tennis-Bundesliga. Mit dem 6:2, 6:4-Erfolg in Widdert schraubten die Doppel-Spezialisten Michal Mertinak (Slowakei) und Jaroslav Levinsky (Tschechien) ihre Bilanz auf fünf Siege hoch.

(RP)
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