Handball Emotionslose Vorstellung in einem trostlosen Rahmen

Solingen · Die Handballerinnen des HSV Gräfrath verabschieden sich mit einer 33:44-Niederlage gegen den Drittliga-Dritten vom heimischen Publikum. Noch eine Partie - dann wird alles auf Null gesetzt.

Enttäuschend war das, was sich auf dem Spielfeld ereignete. Die Drittliga-Handballerinnen des HSV Gräfrath kassierten im letzten Heimspiel der Saison eine deutliche Abfuhr. Bei der 33:44-Niederlage gegen die SG Mainz-Bretzenheim offenbarten die Solingerinnen in Sachen taktisches Verständnis und Umsetzung von Vorgaben einmal mehr starken Verbesserungsbedarf.

"Wir haben über weite Strecken von Halbzeit eins eigentlich den Rhythmus bestimmt", sagte Trainer Rene Baude und verwies auf eine 16:14-Führung. Doch innerhalb kürzester Zeit machten sich die Gräfratherinnen mit überhasteten Abschlüssen alles wieder zunichte. Mit einem frustrierenden 18:23-Rückstand ging es in die Pause. Laut Baude habe sich das Team davon nicht mehr erholt. Alle Bemühungen in Halbzeit zwei waren umsonst, der robust auftretende Tabellendritte hatte stets die besseren Antworten parat. Und so wurde aus einem anfänglich interessanten Handball-Nachmittag ein ganz bitterer Heimauftritt. Baude hatte die Begegnung eigentlich zu einem Fingerzeig für die kommende Saison deklariert. Nach dem Aufeinandertreffen war klar, dass die Mainzerinnen ein gehöriges Wörtchen um den Aufstieg mitsprechen werden. "Wir werden wohl zunächst kleinere Brötchen backen müssen", formulierte der Coach.

Mindestens genauso enttäuschend wie die sportliche Darbietung war die Resonanz bei dem letzten Pflichtspiel-Auftritt für die nächsten vier Monate. Knapp 50 Zuschauer verirrten sich in der Klingenhalle. Ein trostloser Rahmen, der zweifelsohne auf die Mannschaft überschwappte. Die Abgänge wie Leonie Huckenbeck und Marieke Köhler blieben Einiges schuldig. Kritik gab es dafür vom Trainer keine. "Ich kann meinen Spielerinnen keinen Vorwurf machen. Es geht um nichts mehr, und Emotionen sind auch nicht mehr hochgekommen. Das war alles schon sehr trostlos." Dieser Auftritt müsse ganz schnell abgehakt werden.

Beim HSV freut man sich einfach nur noch auf die neue Saison, wenn alles auf Null gesetzt ist. Daher richtete der Übungsleiter seinen Blick auch nach vorne. In Sabine Nassenstein wird eine alte Bekannte zur kommenden Saison wieder beim HSV Gräfrath anheuern. Aber nicht mehr als aktive Spielerin, sondern als Teambetreuerin und Torwart-Beauftragte. "Mit ihrer langjährigen Erfahrung kann sie in vielen Bereichen enorm weiter helfen", sagt Baude.

(lhep)
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