Handball Eine Ohrfeige und die Folgen

Hohe Wellen schlug eine Ohrfeige, die ein vermeintlich Unbekannter einem der Schiedsrichter verpasste, die die Begegnung der Handball-Oberliga zwischen der SG Solingen BHC II und den SF Hamborn (35:34) geleitet hatten. Wie nun bekannt wurde, ermittelten die Hamborner Verantwortlichen den Täter, ein Strafverfahren seitens des geschädigten Schiedsrichters ist eingeleitet worden.

Bei dem Täter handelte es sich zwar um ein Vereinsmitglied der Duisburger. Allerdings nahm dieser nicht aktiv, sondern lediglich als Zuschauer an dem Spiel in der Sporthalle der August-Dicke-Schule teil. Gestern beraumten die Hamborner "Löwen" nach der Ermittlung des Täters eine Vorstandssitzung ein, in der beschlossen wurde, gegen den Übeltäter ein Vereins-Ausschlussverfahren einzuleiten. Neben dieser Maßnahme sprach der Verein ein Hausverbot für alle seitens der Sportfreunde Hamborn gemieteten Sportstätten aus.

"Wir haben in der Sitzung klargestellt, dass wir dieses Verhalten weder dulden noch akzeptieren — und wir distanzieren uns in aller Form von solchen Vorgängen", erläuterte ein sichtlich angefressener Michael Peter. Der Sportliche Leiter verwies auch darauf, dass der Traditionsverein stets einer der Publikumsmagneten in Duisburg gewesen sei, bereits in der Landesliga mit einem Schnitt von 250 Zuschauern prahlen konnte, der sich in der Oberliga nun auf beinahe 400 erhöht hat.

Und auch zu den Auswärtsfahrten begleitet die "Löwen" meist ein großer Tross, wie die etwa 100 mitgereisten Schlachtenbummler in Solingen belegen. "In den 20 Jahren, die ich bereits in diesem Verein bin, ist es aber noch nie zu einem derartigen Zwischenfall gekommen. Es gab keinerlei Handgreiflichkeiten oder Ähnliches. Und bei uns mussten auch nie Schiedsrichter von den Ordnern beschützt werden, wie man es anderweitig schon mal hört." Peter seufzt und erklärt weiter: "Ich kann mir einfach nicht erklären, wie es dazu gekommen ist".

Auch verbal entgleist

Sehr wohl bekannt ist dem Sportlichen Leiter, dass die kleine "Splittergruppe", der der vermeintliche Täter entstammt, in der Klingenstadt auch verbal kräftig zulangte. "Das Leute verbal über die Stränge schlagen, passiert leider in Einzelfällen immer wieder. Aber auch hier versuchen wir, die betreffenden Personen ausfindig zu machen, und ihnen mal begreifbar zu machen, was sie dem Verein, den sie als 'ihren' Verein sehen, für einen Schaden zufügen. Schließlich bekommen die Schiedsrichter so etwas oft mit, und auch für das Image eines Vereins ist so etwas nicht tragbar", entschuldigt Peter. Angesichts der anstehenden Auswärtsfahrt zur HSG Düsseldorf hat Michael Peter Gespräche mit den Hamborner Schlachtenbummlern geführt — die sich aber ihrerseits ob der Ohrfeige sehr geschockt zeigten.

(RP)
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