Baseball Eine neue Macht aus der Hansestadt

Solingen · Bei ihrer Heimpremiere erwartet die Solingen Alligators mit den HSV Stealers ein harter Brocken. Die Hamburger Baseballer haben ihre Qualität am ersten Bundesliga-Spieltag bereits unter Beweis gestellt.

 Alligators-Neuzugang Tanner Leighton überzeugt sowohl offensiv am Schlag, wie auch bei seinen defensiven Aktionen.

Alligators-Neuzugang Tanner Leighton überzeugt sowohl offensiv am Schlag, wie auch bei seinen defensiven Aktionen.

Foto: Gregor Eisenhuth

Wenn es um die Meisterschaft in der Bundesliga-Nord geht, kommen seit Jahren nur zwei Mannschaften in Frage. Die Solingen Alligators duellen sich regelmäßig mit den Paderborn Untouchables um diesen Titel. In dieser Saison könnte mit den HSV Hamburg Stealers ein weiterer Anwärter hinzukommen. Die Hansestädter haben am ersten Spieltag sensationell die Paderborn Untouchables mit 2:0 und 3:2 geschlagen und damit die Baseball-Liga aufhorchen lassen. "Es sieht so aus, dass die Hamburger unter den ersten drei Plätzen ein Wörtchen mitreden", zollt Norman Eberhardt dem morgigen Gegner Respekt.

Der Trainer der Solingen Alligators ist sich gleichzeitig aber sicher: "Wenn wir unser Potenzial abrufen, werden wir die Spiele gewinnen". Das ist am ersten Spieltag aber nicht konsequent der Fall gewesen. Bei den Dortmund Wanderers standen die Solinger am Rande einer Niederlage. Ein Aus fehlte den Gastgebern zum Überraschungssieg. "Klar hätte das Spiel auch anders herum ausgehen können", bestätigt Eberhardt. "Aber wir müssen auch das Positive sehen. Die Jungs haben das Spiel als Mannschaft noch umgebogen."

Dass dies nicht jedes Wochenende gelingen kann, ist dem Coach natürlich klar: "Wir dürfen keine fünf Durchgänge brauchen, um uns auf den gegnerischen Pitcher einzustellen". Genau auf dieser Position, der des Werfers, sind die HSV Stealers schließlich stark besetzt. Gegen die Paderborn Untouchables ließen Iwan Galkin und Brent Buffa im ersten Spiel überhaupt keine Punkte zu. Kyle O'Campo warf in der zweiten Begegnung bei zwei gegnerischen Zählern kaum schwächer.

Wenn die Hamburger also morgen ab 12 Uhr zum Doppelspieltag zu Gast am Weyersberg sind, wird es bei den Alligators vor allem darum gehen, das gegnerische Pitching zu knacken. "Umgekehrt hat es der HSV mit Sicherheit nicht leichter", betont der Trainer. André Hughes und Nick Renault haben am ersten Spieltag ebenfalls sehr dominant geworfen und sich für kommende Aufgaben empfohlen. "Ich bin bei beiden absolut zuversichtlich, dass sie weiter an ihre Leistungen anknüpfen." Der Trainingsschwerpunkt lag in dieser Woche in der Offensive. "Wir haben so genanntes situatives Schlagtraining betrieben", erläutert der Coach. "Dabei geht es zum Beispiel darum, dass unsere Schlagleute Sicherheit dabei gewinnen müssen, den den Ball gezielt in eine Richtung zu schlagen, wenn es die Situation erfordert."

Die Stimmung ist nach dem Doppelsieg in Dortmund natürlich trotz der kleineren Defizite hervorragend. Ein solcher Sieg schweißt zusammen. "Da hilft es natürlich, wenn die Spieler, die von der Bank kommen, dann auch noch Erfolg haben", sagt der Trainer. Die Luxusprobleme gehen freilich trotzdem weiter. Doch Norman Eberhardt ist schon jetzt zufrieden, dass seine Baseballer ihre persönlichen Eitelkeiten hinten anstellen. "Der Zuspruch in den vergangenen Tagen hat mir gefallen. Der Blick geht auf das große Ganze."

Personell steht der Coach logischerweise immer vor der Qual der Wahl. Große Umstellungen im Vergleich zum ersten Spieltag möchte der Trainer nicht vornehmen. Das heißt, dass Dominik Wulf, Travis Bass, Tanner Leighton und Dustin Hughes im Infield auflaufen werden. Im Außenfeld stehen dem Coach diverse Optionen zur Verfügung. Moritz Buttgereit, Sascha Steffens, Florian Götze, Markus Stryczek und Patrick Kanthak kommen für die drei Positionen in Frage. Gesetzt ist nur Buttgereit. "Er musssowieso spielen, weil er mein erster Schlagmann ist", betont Eberhardt.

(trd)
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