Handball Eine Frage der Geduld

Gegen die TSG Münster kann der Bergische HC am Samstag seine Erfolgsserie ausbauen. Norbert Gregorz weiß aber auch, dass noch einiges zu tun ist, um sich an der Zweitliga-Spitze zu etablieren.

Fünf Spiele ist der Bergische HC in der 2. Handball-Bundesliga ungeschlagen. Eine Serie, mit der sich die Truppe von Trainer Norbert Gregorz – zumindest nach Pluspunkten – bis auf Tabellenplatz drei vorgeschoben hat. Was ist zu tun, damit die Löwen noch möglichst lange im Konzert der Spitzenteams mitspielen können ?

Der Blick auf die Tabelle muss Ihnen gefallen . . .

Gregorz Es ist angenehm. Schließlich ist es zehn Jahre her, dass ich mich als Spieler oder Trainer in diesen Tabellenregionen bewegt habe. Das war in der Saison 1996/97, als wir mit dem LTV/WSV Wuppertal in die Bundesliga aufgestiegen waren.

Der Bergische HC ein Spitzenteam der Zweiten Liga. Wo sind die Voraussetzungen dafür bereits gegeben ? Auf der Torhüter-Position ?

Gregorz Ivan Zoubkoff hat in den jüngsten Begegnungen überragend gehalten. Aber das geht auch nur im Zusammenspiel mit den Vorderleuten in der Abwehr. Derzeit arbeiten wir sehr stabil, und deswegen ist auch der Torhüter gut.

Mit welchen Bereichen sind Sie derzeit ebenfalls zufrieden ?

Gregorz Wir laufen sehr viel Tempogegenstöße, und wir markieren sehr viele Tore, indem wir die Konzepte der Zweiten Welle umsetzen. Aber auch das funktioniert nur, weil wir uns in der Verteidigung sehr viele Bälle erarbeiten. Auch im Positionsangriff läuft es im Gegensatz zur vergangenen Saison bei der SG Solingen deutlich besser, weil ich auf den verschiedenen Positionen auf diverse Spielertypen zurückgreifen kann.

Unübersehbar waren in den letzten Begegnungen die Schwächen im Überzahlspiel. Kaum war ein gegnerischer Akteur für zwei Minuten auf die Bank geschickt, hatte Ihre Mannschaft Probleme.

Gregorz Es ist eine unserer Schwächen. Das ist nicht zu verleugnen. Allerdings habe ich auch noch nie in einer Mannschaft gespielt oder ein Team trainiert, in der es perfekt funktioniert hat. Gerade in dieser Phase muss alles stimmen. Die Versuchung ist groß, einen Wurf zu nehmen, wenn sich gerade eine kleine Lücke auftut. Es ist eine Frage der Geduld, nicht die halbe Chance zu nutzen, sondern noch einen Tick länger auf die große hinzuarbeiten.

Warum hat Ihre Mannschaft dagegen in Unterzahl-Situationen bislang so gut ausgesehen. Liegt es nur an dem Kampfgeist ?

Gregorz Nicht nur. Ein Trainingsschwerpunkt ist immer die Unterzahl-Abwehr, so dass man in diesem Moment auf diverse Konzepte vorbereitet ist.

Die Unterstützung wird von Woche zu Woche größer . . .

Gregorz Die Unterstützung war von Anfang an sehr gut. Es war uns klar, dass wir die Solinger und Wuppertaler nur mit sportlichem Erfolg von dem Projekt „Bergischer HC“ überzeugen würden. Die Zuschauerzahlen steigen, und es kommen auch immer mehr Wuppertaler. Die Berührungsängste werden immer weniger. Mittlerweile weicht die Voreingenommenheit einer positiven Euphorie.

Das Gespräch führte Guido Radtke

(RP)
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