American Football Eine andere Hausnummer

American Football · Die Solingen Paladins wollten gegen die Cologne Crocodiles das Unmögliche möglich machen. Ein Sieg mit 14 Punkten Differenz wäre zum Aufstieg in die Football-Regionalliga nötig gewesen – es setzte eine 6:23-Schlappe.

 Zuletzt war Daniel Schöps (r.) ein dankbarer Abnehmer der Quarterback-Zuspiele, um einen Touchdown zu legen. Im Oberliga-Spitzenspiel jedoch gingen viele Offensivaktionen daneben.

Zuletzt war Daniel Schöps (r.) ein dankbarer Abnehmer der Quarterback-Zuspiele, um einen Touchdown zu legen. Im Oberliga-Spitzenspiel jedoch gingen viele Offensivaktionen daneben.

Foto: Stephan Köhlen

Die Solingen Paladins wollten gegen die Cologne Crocodiles das Unmögliche möglich machen. Ein Sieg mit 14 Punkten Differenz wäre zum Aufstieg in die Football-Regionalliga nötig gewesen — es setzte eine 6:23-Schlappe.

Viel hatten die Solingen Paladins in den Tagen vor der entscheidenden Partie gegen die Cologne Crocodiles gerechnet. Unbedingt wollten die Oberliga-Footballer den nötigen Sieg mit mindestens 14 Punkten Unterschied schaffen, um noch den Aufstieg in die Regionalliga zu realisieren. "Vielleicht haben die Jungs zu viel darüber nachgedacht", meint Paladins-Vorsitzender Markus Jantke. "Darüber haben sie dann vergessen, sich auf das Spiel zu konzentrieren." Tatsächlich sah es ein wenig danach aus. Zu Beginn hielten die Solinger noch einigermaßen mit, doch je länger die Partie andauerte, desto anfälliger wurde die Mannschaft für leichte Fehler.

Am Anfang verschossen beide Teams einen Field-Goal-Versuch zur möglichen 3:0-Führung. Danach machten nur noch die Kölner etwas aus ihren Möglichkeiten. Sie trafen zwischen die Torpfosten zum 3:0, erzielten einen Touchdown zum 10:0 und lagen wenig später sogar 13:0 in Front. Mit dem Rücken zur Wand mussten die Paladins beweisen, was in ihnen steckt. Letztlich spielten ihnen die Nerven einen Streich. Der in jüngster Vergangenheit so starke Jeremy Konzack hatte Mühe, seine Passempfänger in Szene zu setzen.

Der Quarterback war konstant dem Druck der Kölner Defensive ausgeliefert und leistete sich in der Folge einige Fehler. Die Crocodiles deckten die Solinger Receiver so konsequent, dass Konzack entweder gar nicht werfen konnte oder die Gefahr einer sogenannten Interception eingehen musste.

Er scheute das Risiko nicht, wurde aber auch nicht belohnt. Mehrere Male fingen die Crocodiles die Solinger Pässe ab, um wieder in Ballbesitz zu kommen. Das komplette dritte Viertel spielte sich ausschließlich in der Nähe der Paladins-Endzone ab, so sehr war die Mannschaft in Bedrängnis.

Die Verunsicherung ging sogar so weit, dass die Truppe den "Snap", also die Hereingabe des Balles, fehlerhaft ausführte. Der Ball ging so unkontrolliert nach hinten, dass Konzack ihn mit einem Hechtsprung fangen musste oder sogar komplett überworfen wurde. Das hatte große Raumverluste und kurz darauf den Verlust des Balles zur Folge. Nur den teilweise beherzten defensiven Auftritten hatten es die Paladins zu verdanken, dass die Kölner nicht noch höher als 16:0 führten. Zum Beispiel war es der Verteidigung gelungen, die Kölner drei Mal hintereinander einen Meter vor der Endzone zu stoppen — eine Seltenheit.

Erst jetzt ließen die Paladins auch ihre Qualität ein wenig aufblitzen. Konzack bediente Leonard Heinrichs, der den Ball zum Touchdown in die Endzone trug. Die Partie war trotzdem längst entschieden. Den Schlusspunkt setzten erneut die Kölner, die die Paladins ein letztes Mal alt aussehen ließen und einen völligen freien Passempfänger in der Endzone postierten. Damit ist der erste Platz in der Oberliga für die Solingen Paladins dahin, und der zweite berechtigt nicht zum Aufstieg.

(trd)
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