Handball Ein mitreißender Auftritt

Stark ersatzgeschwächt war der Bergische HC gegen die TSG Friesenheim angetreten. Die gesunden Spieler des Handball-Zweitligisten aber rückten enger zusammen, begeisterten ihre rund 1100 Anhänger mit ihrer Einsatzbereitschaft und feierten so einen verdienten 31:29-Erfolg.

Hoher Unterhaltungswert ist garantiert, wenn der Bergische HC gegen die TSG Friesenheim antreten muss. In Erinnerung geblieben ist der denkwürdige Sieg des Handball-Zweitligisten am 23. Dezember 2006, als Alexander Oelze eine famose Aufholjagd nach dem Schlusspfiff mit einem direkt verwandeltem Freiwurf krönte. An die beiden Niederlagen dieser Saison gegen die Ludwigshafener – in der ersten Runde des DHB-Pokals sowie in der Meisterschaft – wird sich zwar keiner mehr erinnern wollen, dafür wird der mitreißende Auftritt vom 26. Spieltag und der 31:29 (16:17)-Erfolg haften bleiben, weil . . .

. . . die Begegnung zwei grundverschiedene Halbzeiten zu bieten hatte. In Halbzeit eins hatte Trainer Raimo Wilde erst einmal auf Mathias Fuchs, Sebastian Hinze und den angeschlagenen Kristian Nippes verzichtet. Stattdessen kam der zuletzt kaum noch berücksichtigte Christoph Krosch wieder einmal in den Genuss, 30 Minuten lang im Deckungszentrum und auch am Kreis agieren zu dürfen. Anfangs hatte Christian Hoße die Aufgabe bekommen, Friesenheims Spielgestalter Nico Kibat an die kurze Leine zu nehmen. Später deckten die Löwen Kräfte sparend im 6:0-Verband. Und nach der Halbzeit kamen Fuchs, Hinze und Nippes zum Einsatz, als Raimo Wilde die dritte Abwehrvariante anordnete. Die Bergischen spielten in der 3:2:1-Deckung derart aggressiv und mit hohem Einsatz, dass die Ludwigshafener zeitweise ratlos agierten.

. . . die Löwen derart im Rudel brüllten wie selten in dieser Saison zuvor. Der Gesichtsausdruck sämtlicher Akteure war nahezu über die komplette Spieldauer derart entschlossen, dass einem als Gegenspieler Angst und Bange werden musste, in die Zweikämpfe zu gehen. Die Emotionen nach Ballgewinnen, Feldtoren oder verwandelten Siebenmetern schwappten irgendwann auf die Tribünen über.

. . . während des laufenden Spiels erstmals ein Spieler die fast 1,30 Meter hohen Werbebande übersprungen und auf dem Schoß einiger Zuschauer Platz genommen hatte. Benjamin Matschke hatte nach einem Schubser von Sebastian Hinze so viel Schwung bekommen, so dass er zum Flug ansetzte. Hinze hatte den Friesenheimer aber auch nicht mehr aufhalten können, weil in dem Moment Christian Hoße und Lew Voronin die Flugbahn kreuzten. Die Zwei-Minuten-Strafe gegen den BHC-Kapitän beim Spielstand von 25:21 unterbrach die beste Phase der Bergischen, so dass die Friesenheimer in der Folge wieder den Anschluss fanden.

(RP)
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