Fußball Ein Lebenszeichen

Durch ein hochverdientes 2:2 beim Tabellendritten Velbert meldete sich Fußball-Oberligist Union Solingen im Abstiegskampf zurück. Zwar hatte die Mannschaft von Harald Becker und Eddy Malura sogar Möglichkeiten zu einem Dreier, doch am Ende waren alle auch mit dem einen Punkt zufrieden.

Was tun, wenn s brennt? Im Abstiegskampf helfen oft ungewöhnliche Maßnahmen, wie Trainer Eddy Malura nach dem hochverdienten Punktgewinn in Velbert erzählte. „Manchmal ist reden mit den Spielern eben wichtiger, als zu trainieren. In der vergangenen Woche haben wir mit allen viel geredet, und das hat sich ausgezahlt.“

Die Mannschaft scheint den Ernst der Lage also endlich erkannt zu haben. Zumindest konnte das Auftreten der Solinger im Stadion am Sonnenblume so interpretiert werden. Vom Anpfiff an zeigte sich die mit nur einer Spitze (Michael Kyei) defensiver eingestellte Mannschaft bereit, auf dem tiefen und rutschigen Rasen den Kampf gegen den Tabellendritten anzunehmen. Der war sichtlich überrascht, mit welchem Engagement und Selbstbewusstsein die Solinger zu Werke gingen.

Allerdings resultierte die Führung der Solinger aus einem Geschenk von Schiedsrichter Dalibor Guzigan (Duisburg), der insgesamt einige zweifelhafte Entscheidungen traf. Nach einem Zweikampf mit Andre Adomat ging Michael Kyei im Strafraum zu Boden, und Guzigan zeigte auf den Punkt. Kyei übernahm die Verantwortung und traf sicher zum 1:0 (21.). Anschließend erspielten sich die Solinger sogar Möglichkeiten, die Führung auszubauen. Die größte vergab Gashi in der 27. Minute – nach toller Vorarbeit von Kyei, der gestern endlich einmal ein gutes Spiel machte.

Linke Seite sah nicht gut aus

Allerdings hatte auch Velbert seine Möglichkeiten, doch gestern war das Glück auf Seiten der Solinger. Was dann doch auf den Kasten durchkam, parierte Tim Nixdorff. Machtlos war der Union-Keeper allerdings beim Ausgleich, den Markus Walker frei auf Nixdorff zulaufend erzielte (39.). Thomas Hüpper hatte nicht aufgepasst. Auch beim Velberter Führungstreffer durch Christopher Finnern (59.) sah die linke Abwehrseite der Union alles andere als gut aus. Zu diesem Zeitpunkt standen die Solinger bereits nur noch mit zehn Mann auf dem Platz. Berkan Yilderim hatte es geschafft, sich innerhalb von 120 Sekunden erst die Gelbe, dann die Gelb-Rote Karte abzuholen.

Doch auch in Unterzahl gaben sich die Solinger nicht auf. Als Glücksgriff erwies sich die Einwechslung von Richard Osei. Der Stürmer erkannte einen zu kurzen Rückpass von Adomat, war schneller als Torhüter Marcel Grote am Ball und netzte sicher zum 2:2 ein.

„Wir wollten einen Punkt, den haben wir geholt. Ich hoffe, dass das ein Signal war“, erklärte ein sichtlich zufriedener Harald Becker.

(RP)
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