Volleyball Ein guter Zeitpunkt

Daniel Reitemeyer, Zuspieler des Volleyball-Regionalligisten TSG Solingen, hat zum Ende der diesjährigen seine aktive Laufbahn beendet. Der 35-Jährige bleibt seinem Sport aber erhalten – als Trainer von Bayer Wuppertal II.

Beim Volleyball-Regionalligisten TSG Solingen hat Daniel Reitemeyer seine aktive Laufbahn ausklingen lassen. Der 35-jährige Zuspieler steigt ins Trainergeschäft ein und übernimmt den Liga-Konkurrenten Bayer Wuppertal II. Guido Radtke sprach mit Daniel Reitemeyer über den Rücktritt als Spieler und die Zukunftspläne als Trainer.

Nach dem Gewinn des Bezirkspokals ist Ihr Abschied aus Solingen offiziell verkündet worden. Wie kam es zu Ihrem Entschluss?

Reitemeyer Bayer Wuppertal hatte mich bereits im vorigen Jahr als Trainer verpflichten wollen. Das war damals für mich noch nicht in Frage gekommen, weil ich noch eine Saison spielen wollte. Anfang des Jahres haben mich die Wuppertaler dann wieder angesprochen und ein reizvolles Konzept vorgelegt, das auf mich passt.

Wie sieht dieses Konzept aus?

Reitemeyer In Wuppertal soll wieder ein Brücke geschlagen werden zwischen der Jugend und der Bundesliga-Mannschaft, was dort lange Jahre verpasst worden ist. Das ist für mich als Trainer eine interessante Aufgabe, junge Spieler auf den Volleyball im Hochleistungsbereich vorzubereiten.

Gibt es denn schon so viele Jugendliche entsprechenden Alters, die in der Regionalliga-Mannschaft berücksichtigt werden könnten?

Reitemeyer Das scheint noch nicht hundertprozentig der Fall zu sein. Die A-Jugend in Wuppertal ist noch nicht so stark. In den beiden Altersklassen darunter sind jedoch einige gute Nachwuchsspieler zu finden, wie mir der Bayer-Vorstand versichert hat. So wird es sicherlich meine Aufgabe werden, Jugendliche aus dem Umkreis für den Verein zu gewinnen und an Wuppertal zu binden.

Beinhaltet Ihr künftiges Engagement bei Bayer Wuppertal auch die Spielertrainer-Option?

Reitemeyer Eigentlich nicht. Ich würde mich lediglich für den Notfall als zweiter Zuspieler zur Verfügung stellen. Einen Spielertrainer mit mir als ersten Mann auf der Zuspieler-Position halte ich nicht für gut. Da würde mir der Überblick fehlen.

Haben die vielen gesundheitlichen Probleme der abgelaufenen Saison Einfluss auf ihre Entscheidung gehabt, auf die Trainerseite zu wechseln?

Reitemeyer Auch das. Aber ich hatte bereits vorher schon damit geliebäugelt, weil der Trainerjob zukunftsorientierter ist. Irgendwann geht die aktive Karriere dann doch einmal zu Ende – diese habe ich mit zwei tollen Jahren in Solingen ausklingen lassen. Das ist jetzt ein guter Zeitpunkt.

Der Schritt, sich dem damaligen Oberligisten TSG Solingen anzuschließen, war somit der richtige?

Reitemeyer Auf jeden Fall. Davor hatte ich mehrere Jahre in Bottrop oder in Wuppertal in der Zweiten und Ersten Liga als Notnagel ausgeholfen. Das waren keine Erfahrungen, die mir noch etwas gebracht haben. Ich habe in dieser Zeit wenig und unregelmäßig trainiert und bin meinen Ansprüchen nicht mehr gerecht geworden. Auch weil ich keine richtige Bindung zu den Mannschaften gehabt habe. Die letzten zwei Jahre habe ich konsequent regelmäßig trainiert und war bei jedem Spiel dabei– das hat mir an Spaß noch viel gebracht.

Gegen Ende der Saison war es doch schwierig, die Motivation, die die Mannschaft in der Regionalliga getragen hat, aufrecht zu erhalten?

Reitemeyer Das lag jedoch hauptsächlich an den vielen Wehwehchen. So war die mangelhafte Trainingsbeteiligung zu erklären, die zuletzt ein bisschen negativ stimmte. Und als man irgendwann gesehen hat, dass nach oben nicht viel mehr drin war als der vierte Tabellenplatz, der es letztendlich auch geworden ist, hat sich der eine oder andere nicht zu jeder Trainingseinheit aufraffen können, wenn es ihm nicht hundertprozentig gut ging. Trotzdem bleiben es zwei tolle Jahre.

Man sieht sich in der kommenden Saison in der Volleyball-Regionalliga wieder. Wo werden die TSG Solingen und ihr Team anzusiedeln sein?

Reitemeyer Das ist schwierig zu sagen. Es steht ja noch nicht fest, wie der Solinger Kader aussehen wird. Und auch in Wuppertal kann ich das noch nicht einschätzen. Beide Mannschaften werden – wenn sie sich nicht arg verändern – wohl im Mittelfeld der Tabelle zu finden sein. Die TSG hätte sicherlich das Potenzial, mit ein oder zwei Verstärkungen auch weiter oben mitzuspielen.

(RP)
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