Fußball Eigerdt soll es bei der Eintracht richten

Solingen · Seit Donnerstag steht Thomas Eigerdt beim Frauenfußball-Regionalligisten wieder in der sportlichen Verantwortung.

 Zurück an der Zietenstraße: Thomas Eigert war 2013 mit der Eintracht in die Regionalliga aufgestiegen.

Zurück an der Zietenstraße: Thomas Eigert war 2013 mit der Eintracht in die Regionalliga aufgestiegen.

Foto: Mak (Archiv)

Thomas Eigerdt findet nach seiner Rückkehr zum Fußball-Regionalligisten SV Eintracht klare Wort: "Als ich mir die Tabelle angeschaut habe, war ich schon ein wenig erschrocken. 20 Punkte nach 21 Spieltagen ist wirklich nicht viel", erklärt der Trainer, der nach der Entlassung von Ingo Schmitz seit Donnerstag-Abend an der Zietenstraße wieder in der sportlichen Verantwortung steht. Wenig angetan war Eigerdt auch vom katastrophalen Auftritt seiner ehemaligen Mannschaft beim 0:5 am vergangenen Sonntag bei der Reserve der SGS Essen. Angeschaut habe er sich die Begegnung "eher aus Zufall", betont Eigerdt. Denn die Begegnung fand fast vor seiner neuen Haustür statt. Seit diesem Jahr wohnt der Düsseldorfer nämlich in Essen.

Der Kontakt zur Eintracht war auch nach seinem Abschied im Sommer 2014 zum FC Büderich, wo Eigerdt in dieser Saison in der Jugendabteilung tätig ist, nie abgebrochen. Was Co-Trainer Bodo Becker bestätigt: "Wir haben regelmäßig telefoniert." So war Eigerdt nach der Trennung von Schmitz für den Verein dann auch erster Ansprechpartner. Und der Trainer musste nicht lange überlegen. Bis zum Ende der Saison wird er an der Zietenstraße aushelfen. "Das geht aber auch nur, weil Büderich mich dafür freigestellt hat."

Eigerdt hat für die Mission Klassenerhalt einen klaren Plan: "Es sind noch fünf Spiele, also 15 Punkte zu vergeben - sieben sollten wir holen." Noch steht die Eintracht nicht auf einem Abstiegsrang, doch der Abstand beträgt nur noch einen Punkt. "Gut finde ich, dass wir so ein schweres Restprogramm haben. Gegen starke Gegner haben wir nichts zu verlieren und können nur überraschen." Anders sieht es morgen aus: Gegen den Letzten CfR Links sind drei Punkte Pflicht - die Mannschaft steht also gehörig unter Druck. "Namen sind egal. Auch, ob Links Tabellenletzter ist. Wir brauchen Punkte, egal gegen wen."

Eigerdt, der in seiner Laufbahn als Trainer noch nie abgestiegen ist, schätzt die Schwere der Aufgabe richtig ein: "Zaubern kann aber auch ich nicht. Spielen müssen immer noch die Mädels auf dem Platz." Er selber sehe sich in der jetzigen sportlichen Situation eher in einer "Joker-Funktion".

Für die Aufarbeitung der Vergangenheit wäre keine Zeit. "Es muss jetzt nach vorne gehen. Wer jammert, verliert", sagt der Trainer lachend. Allerdings wird Eigerdt die zuletzt lasche Trainingseinstellung der Spielerinnen nicht dulden. "Ab jetzt gibt es keine Ausreden mehr. Wenn Training ist, haben alle Spielerinnen anwesend zu sein." Eigerdts Botschaft fand bereits Gehör, wie Andrea Rohrbach-Kerl erzählt. "Wir waren 17 Spielerinnen beim ersten Training von Thomas", erzählt die Mannschaftsführerin. Auch ihre Rechnung scheint also aufzugehen, denn vor der Entlassung von Schmitz hatte es eine Sitzung des Mannschaftsrates gegeben. "Nach dem Spiel in Essen war uns klar, dass wir dringend etwas tun mussten. Durch den Trainerwechsel versprechen wir uns einen neuen Impuls", sagt Rohrbach-Kerl.

(RP)
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