Fußball Die Weichen sind gestellt

Nach dem Rücktritt des kompletten Jugendvorstandes der Union wurde Uwe Zindel vom Verein als kommissarischer Jugendobmann eingesetzt. Für die Morgenpost zog der beruflich für den Spar- und Bauverein tätige Zindel jetzt ein erstes Resümee seiner bisherigen Arbeit.

Plötzlich stand der Mann, der bei der Union bisher eher nur im Hintergrund und ohne offizielles Amt tätig war, in der Verantwortung. Nach dem Rücktritt des Jugendvorstandes des Vereins setzte der Vorstand des Fußball-Niederrheinligisten Uwe Zindel als kommissarischen Jugendobmann ein. Zindel war für die Verantwortlichen der richtige Mann für den lodernden „Brandherd“ Jugendabteilung. Hatte er sich in der Vergangenheit doch schon als Feuerwehrmann des Vereins bestens bewährt. Etwa als es ihm fast im Alleingang gelang, mit dem ehemaligen Trainer Bernd Klotz nach monatelangen Rechtsstreitigkeiten eine Kompromniss-Lösung zu finden. Die Grundlage war, dass die Union vor einem Jahr den bereits beim Amtsgericht gestellten Insolvenzantrag zurückziehen konnte.

„Strukturen schaffen, Zielsetzungen vorgeben, Ängste bei allen abbauen“, nennt Zindel drei seiner Aufgabenfelder in der Jugendabteilung. Zwar erst wenige Wochen im Amt, kann der für den Spar- und Bauverein tätige Solinger als Jugendobmann in einem ersten Zwischenresümee bereits auf einigen Feldern positiven Vollzug melden. „Alle Trainerpositionen sind besetzt. Zudem konnten wir mit Oscar Bizarro einen Jugend-Koordinator installieren, der Frank Zilles unterstützen wird.“ Bizarro war zuletzt bei Fortuna Düsseldorf als Trainer der C-Junioren tätig – und ein Wunschkandidat von Zilles, dem Sportlichen Leiters und Trainer der ersten Mannschaft.

Administrativer Bereich

Auch der administrative Bereich innerhalb der Jugendabteilung ist geregelt. Die Leitung des Spielbetriebs hat Liese Krinke übernommen, Mutter von Stefan Krinke, dem zweiten Torhüter im Niederrheinkader der Ohligser. Und für alle Angelegenheiten in Pass- und Verbandsfragen ist nun Geschäftsführer Christian Deutzmann verantwortlich.

Natürlich waren von der Umstrukturierung der Nachwuchs-Abteilung nicht alle Trainer, Mitarbeiter und Eltern begeistert. Doch für Zindel war dies ein für den Verein lange überfälliger Schritt: „Jetzt wird zusammengeführt, was in einem Verein zusammen gehört.“

Das Konzept der zukünftigen sportlichen Arbeit der Jugendabteilung hat Frank Zilles erarbeitet. Erstes äußeres Zeichen ist die Umbenennung aller Mannschaften. So nennt sich zum Beispiel der ältere Jahrgang bei den A-Junioren jetzt U 19, der jüngere Jahrgang U 18. Das bisher übliche Mischen beider Jahrgänge einer Altersklasse wird in Zukunft die Ausnahme bleiben, wie Zindel erklärt. So soll garantiert werden, dass eine in der D- oder C-Jugend neu-formierte Mannschaft im Kern alle Jahrgangsstufen durchlaufen und sich gemeinsam auf Grundlage vorgegebener Ausbildungsrichtlinien sportlich erfolgreich entwickeln kann.

Der neue Jugendobmann, der sich auf dem nach den Sommerferien anstehenden außerordentlichen Jugendtag offiziell zur Wahl stellen wird, betont, dass bei der Union jetzt nicht von heute auf morgen alles anderes und besser würde. „Unsere Planung ist mittelfristig ausgerichtet. Jetzt müssen erst einmal die neuen Strukturen greifen.“

Dass nicht alle den neuen Weg bei der Jugend mitgehen wollen, versteht Zindel allerdings nicht. „Ich finde es schade, dass sich die Damen-Mannschaft und die ersten und zweiten U 13-Mädchen abgemeldet haben. Dass diese uns keine Chance gegeben haben. Aber ich denke, deren Abmeldung war von außen gesteuert.“

(RP)
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