Fußball Die Serie des VfB hält
Fußball · In der Fußball-Landesliga holt der VfB Solingen beim Tabellenzweiten TuRU Düsseldorf II ein 5:5-Remis. Durch den verdienten Punktgewinn springt die Mannschaft von Trainer Daniel Lammich auf einen Nicht-Abstiegsplatz.
Fünf Tore auf gegnerischem Platz erzielt – und trotzdem nur Remis gespielt. Nach dem 5:5 waren sich die Fußballer des VfB Solingen uneinig, ob sie sich über den gewonnenen Punkt beim Landesliga-Zweiten TuRU Düsseldorf II freuen oder über zwei unnötig verschenkte Punkte ärgern sollten. Denn ein Sieg war für die Mannschaft von Trainer Daniel Lammich möglich gewesen. Angesichts des hervorragenden Spiels der Solinger in der zweiten Halbzeit wäre dieser auch mehr als verdient gewesen.
Dass am Ende dann doch kein Auswärtserfolg stand, lag an der katastrophalen ersten Halbzeit und den Geschenken an die Gastgeber. Drei der vier Gegentore musste Torhüter Florian Kölmel mehr oder weniger auf seine Kappe nehmen. "Natürlich sah Flo bei den Gegentreffern unglücklich und nervös aus. Aber er ist noch jung und darf diese Fehler machen", nahm Lammich seinen Keeper in Schutz. "Er bleibt unsere Nummer eins."
In einer turbulenten ersten Halbzeit hatten die Solinger mehrfach für die Führung der erschreckend schwachen Düsseldorfer gesorgt. Unbedrängt und ohne Not spielte Kölmel den Ball genau in den Fuß von Aleksandar Pranjes, der mit einem Schlenzer die Führung erzielte (7.). Nachdem Mirkan Ilbay (17.) mit einem Gewaltschuss aus gut 20 Metern das 1:1 besorgt hatte, nutzte Marco Meyer (22.) eine verunglückte Abwehr von Francesco la Rosa zur neuerlichen Führung – mit einem nicht unhaltbaren Schuss aus spitzem Winkel. Aufgrund einer Kreislaufschwäche einer der beiden Schiedsrichter-Assistenten musste die Partie anschließend für 15 Minuten unterbrochen werden. In der Zwangspause wechselte kurzerhand der anwesende Schiedsrichterbeobachter von der Tribüne an die Seitenlinie.
Kurz nach Wiederanpfiff ließ Meyer (33.) das 3:1 der TuRU folgen. Doch der VfB gab sich nicht auf. Nach Vorarbeit von Serkan Gürdere gelang Eray Bastas das 2:3 (41.). Dann aber zögerte der sichtlich verunsicherte Kölmel nach einer Kopfballrückgabe mit dem Herauslaufen, und Meyer stellte auf 4:2 (44.). "Keine Aggressivität, kein richtiges Aufbäumen", zog Lammich enttäuscht sein Pausen-Resümee.
Nach dem Seitenwechsel und einer entsprechenden Pausenansprache des Trainers präsentierte sich der VfB wie verwandelt. Nach einem Freistoß des eingewechselten Momo Hosseini besorgte Agon Balaj das 3:4 (53.). Dann bekam der VfB aber wieder einmal den Ball nicht aus der Gefahrenzone, und es stand 5:3 (59.). Hosseini hatten den Düsseldorfern die Arbeit mit einem Eigentor abgenommen.
Der VfB zeigte weiter Moral und hängte sich um so engagierter rein – und wurde in der 60. Minute mit dem 4:5 von Balaj belohnt. Als Bastas nach Flanke per Kopf den Ausgleich markierte (63.), lag die Sensation in der Luft. Trotz guter Überzahlsituationen wollte der Siegtreffer für den VfB nicht fallen. Glück hatten die Solinger in der Nachspielzeit, als Tilaro nach einer Ecke einen Kopfball auf der Linie klärte.