Volleyball Die schlechtere Bank

Volleyball · Acht Mal hatten die TSG Volleys in der Zweiten Liga nicht mehr verloren. Gestern endete die Serie beim Tabellennachbarn TSV Giesen/Hildesheim, weil den Solingern die personellen Alternativen fehlten.

 Nemanja Rujevic hatte mit den TSG Volleys in Giesen einen schweren Stand.

Nemanja Rujevic hatte mit den TSG Volleys in Giesen einen schweren Stand.

Foto: Gregor Eisenhuth

Das Resultat kam Helmut Weissenbach ziemlich bekannt vor. Als der Coach der TSG Volleys in der vorigen Saison mit einigen Akteuren aus dem aktuellen Solinger Kader noch mit Bayer Leverkusen beim TSV Giesen/Hildesheim angetreten war, hatte der spätere Meister im Zweitliga-Norden mit 25:16, 25:20, 25:20 vor der imposanten Kulisse von 1300 Zuschauern sicher gewonnen. Gestern Nachmittag verzeichneten die Gäste zumindest im zweiten Abschnitt zwei Punkte mehr. An einen Sieg jedoch war nicht zu denken. "Wir hätten noch zehn Sätze spielen können und an diesem Nachmittag trotzdem nichts reißen können", lautete das nüchterne Fazit von Helmut Weissenbach.

Nach dem Verzicht auf den Erstliga-Aufstieg hat die Volleyball-Faszination in Niedersachsen deutlich nachgelassen. Lediglich 200 Zuschauer wollten das Duell der Tabellennachbarn sehen, in dem der TSV Giesen/Hildesheim ganz im Gegensatz zu den Solingern auf alle Leistungsträger zurückgreifen konnte. Neben Julius Brink, Stefan Windscheif, Florian Hannich und Mats Gerhard war auch noch der zuletzt stark agierende Israel Villalpando aufgrund einer chronischen Entzündung in der Schulter kurzfristig daheimgeblieben. "Er hatte schon unter der Woche im Training pausiert und darum gebeten, nicht spielen zu müssen", erklärte Helmut Weissenbach. So sei die Wahrscheinlichkeit größer, dass Villalpando in zwei Wochen gegen Humann Essen und in den Partien danach wieder voll einsatzfähig sei. "Um Giesen gefährden zu können, fehlte uns ein weiterer sprungstarker Akteur." So müsse Weissenbach die Drei-Satz-Niederlage einfach nur akzeptieren.

Die Wirkung der taktischen Wechsel hat gezeigt, wer gestern über die bessere Bank verfügte. Als TSV-Coach Michael Kontschewski Mitte des ersten Satzes den Kanadier Gavin Little einwechselte und seine Angriffsreihe am Netz groß machte, setzten sich die Gastgeber von 17:14 auf 23:14 ab. Als Helmut Weissenbach im zweiten Durchgang auf den Positionen rotieren ließ, zeigte das nur bei wenigen Ballwechseln Wirkung. In der Endphase machte der Gegner alle Punkte. Einen Tag nach dem 3:0-Erfolg beim USC Braunschweig wirkten Kern, Güßgen und Co. müde. Das zeigte sich unter anderem darin, dass Nemanja Rujevic seine Nebenleute wiederholt in den großen Block geführt hat. Thomas Güßgen wollte ebenfalls nur wenig gelingen.

(RP)
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