Baseball Die HSV Stealers verderben den Alligators die Party

Solingen · Baseball-Trainer Norman Eberhardt ist peinlich berührt über die beiden 4:5-Niederlagen in Hamburg.

 Daniel Sanchez befindet sich seit Wochen in Topform. Auch in Hamburg war auf den Spanier Verlass - im Gegensatz zu manch anderem.

Daniel Sanchez befindet sich seit Wochen in Topform. Auch in Hamburg war auf den Spanier Verlass - im Gegensatz zu manch anderem.

Foto: Stephan Köhlen

HSV Stealers - Solingen Alligators 5:4/5:4. Eigentlich hätte es nur Formsache für die Alligators sein sollen. Einen Sieg benötigten die Solinger Baseballer noch, um die Nordmeisterschaft zu entscheiden. Doch der Tabellenvierte machte dem Spitzenreiter einen Strich durch die Rechnung. Überraschend, fast sensationell schlugen die HSV Stealers die Mannschaft von Trainer Norman Eberhardt zwei Mal mit 5:4. Der war davon alles andere als angetan.

Dabei machten die Stealers nicht einmal ihrem Namen die Ehre. Als gestohlen sind die beiden Partien nicht zu bezeichnen. Die Hamburger spielten überraschend auf Augenhöhe und hatten mit ihren beiden Startpitchern, Gregory Hendrix und Michael Couch, zwei starke Spieler auf dem Wurfhügel. Die Alligators konnten die Aufgabe jedenfalls nicht nachhaltig lösen. Im ersten wie im zweiten Duell waren es die gleichen Baseballer, auf die sich der Coach verlassen konnte. Tanner Leighton, Daniel Sanchez und Dominik Wulf überzeugten vollends am Schlag. Robin Drache und Sascha Steffens waren ebenfalls situativ erfolgreich.

Entscheidend waren aber die vielen vergebenen Chancen. Dustin Hughes erzielte zwar im ersten Durchgang die 1:0-Führung, hatte aber insgesamt einen schwachen Tag erwischt. Bei Läufern auf der zweiten und dritten Base leistete der Nationalspieler sich einen Strike-out zum wichtigen zweiten Aus für die Hamburger. Im letzten Abschnitt hatte Hughes den Ausgleich auf dem Schläger, doch wieder schwang der Routinier am Ball vorbei.

Die Hamburger machten es besser. Harry Glynne und Chris Mezger standen den HSV-Pitchern in nichts nach, doch die Stealers befolgten das baseballerische Ein-mal-Eins. "Und langsam fängt es an, dass ich es persönlich nehme", sagt Trainer Norman Eberhardt. "Entweder HSV-Coach Jens Hawlitzky ist einfach besser als ich, oder er hat die clevereren Spieler." Auch einen Tag nach der Doppelniederlage ist Eberhardt die schlechte Laune nicht vergangen. "Diese Niederlage hat mir die Augen geöffnet. Ich weiß, auf wen ich mich verlassen kann und auf wen nicht."

Im ersten Duell war ein 1:5-Rückstand vor dem letzten Durchgang eine zu hohe Bürde. Zuvor hatte Markus Stryczek eine große Chance mit einem etwas unglücklichen wie seltenen Triple-Play vergeben. Bei dem Spielzug werden gleich drei Baseballer gleichzeitig ausgemacht. Sanchez, Drache und Leighton gelangen zum Schluss entscheidende Treffer, doch es langte nur noch zum 4:5. Im zweiten Duell vergaben die Solinger zwei Führungen. Die erste hatten Dominik Wulf und Wayne Ough besorgt, die zweite war auf das Konto von Tanner Leighton gegangen, der einen Homerun geschlagen hatte.

Mit dem 4:5-Rückstand im Nacken stand Sanchez bei einem Aus auf der dritten Base. Florian Götze musste den Ball irgendwie ins Spiel bringen. Geschafft hat er es nicht. Die Stealers retteten den Vorsprung ins Ziel und durften jubeln.

(trd)
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