Schwimmen Die ganze Welt im Hallenbad

Ausverkauft war die erste Weihnachtsrevue der Synchronschwimmer des TSV Aufderhöhe, die sich an das Konzept des Weihnachtszaubers anlehnte. Um bestehende Küren wurde die Geschichte "E-Mails aus aller Welt" gebastelt.

Im Hallenbad an der Sauerbreystraße ist ein dichter Dschungel gewachsen, und dort steht auch ein altes Schloss und der Eiffelturm — zumindest wenn man den bemalten Leinentüchern am Beckenrand glaubt. Auf der oberen Etage schauen sich rund 200 Zuschauer die erste Weihnachtsrevue im Synchronschwimmen des TSV Aufderhöhe an. "Was der Turnerbund auf dem Eis kann, das können wir im Wasser", meint Thomas Fuhlbrügge.

Der Vorsitzende der Schwimmabteilung spielt damit auf den Weihnachtszauber an, den die Eiskunstläufer traditionell am ersten Adventswochenende veranstalten. Im vergangenen Sommer hatten einige Eltern der Synchronschwimmerinnen den Wunsch geäußert, auch eine eigene Weihnachtsshow zu organisieren. Um die vorhandenen Küren wurde dann eine Geschichte gebastelt. Diese erzählt Sarah Kremer, die mit Menschen aus aller Welt über das Internet kommuniziert. Viele Assoziationen überfallen sie, wenn sie von dem jeweiligen Herkunftsland ihrer Chat-Partner träumt. "Genau diese Träume sind die Grundlage für unsere Show. Mit den tänzerischen Küren im Wasser verkörpern wir verschiedene Länder", fasst Thomas Fuhlbrügge zusammen.

Larissa Gundlack und ihre Schwimmpartnerin Melina Terwesten tragen flippige Badeanzügen. "Meine Mutter hat die grünen Schlangenlinien aus Pailletten auf den Badeanzug genäht", erzählt Melina. Aufwändig sind Blumen und Haarnetze in die Haare eingearbeitet. "Wir schmieren uns auf die Frisur Gelatine. Nur so halten die Haare die ganze Show über", verraten die Freundinnen. Noch stehen die beiden Zwölfjährigen vor dem Becken.

Gleichzeitig und elegant springen sie in das Becken. Synchron schwingen sie ihre Beine aus dem Wasser, tauchen zusammen wieder auf und rollen sich simultan unter Wasser. Musik von Elvis Presley begleitet den Akt und verrät damit die Ankunft in Amerika. Die Zuschauer lassen sich auf die Reise ein und klatschen im Takt zur Musik.

Nach dem Auftritt von Melina und Larissa werden erst einmal die Nasenklammern abgenommen: "Ohne die Klammern geht es nicht. Dazu müssen wir viel zu lange unter Wasser bleiben." Doch ganz zufrieden sind sie mit ihrem Auftritt nicht: "Wir waren leider viel zu oft unsynchron. Unter Wasser muss man paddeln. Also die Hände, mit der Innenseite parallel zur Wasseroberfläche hin und her bewegen. Verliert man dabei einmal den Takt, liegt man schief im Wasser." Richtig weihnachtlich wird es bei dem letzten Auftritt. Alle Akteure tanzen dabei zu weihnachtlicher Musik im Wasser.

Am Roten Faden orientiert

Während der "Weihnachtszauber auf dem Eis" stets mehrere, kürzere Geschichten thematisiert, orientieren sich die Synchronschwimmerinnen bei ihren diversen Programmpunkten an einem Roten Faden. "Wir wollten den Weihnachtszauber ja auch nicht kopieren, sondern uns nur an deren Konzept anlehnen. Das ist zudem auch keine Konkurrenz-Veranstaltung", erklärt Fuhlbrügge, der auf eine gute Resonanz hofft: "Wenn die Zuschauer nach Hause gehen, und denken ,Wow, das war toll', dann steht einer Fortsetzung der Revue nichts im Wege".

(RP)
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