Handball Die Fünf-Prozent-Devise

Drei Spiele, drei knappe Niederlagen – die sportliche Bilanz des Bergischen HC beim Sparkassen-Cup in Rotenburg fällt nicht positiv aus. Wie bewerten Sie die jüngsten Auftritte ?

Schmitz Wir hatten in allen drei Partien Phasen, wo wir sehr gut gespielt haben. Aber wir hatten auch immer Phasen, wo wir zu viele Fehler gemacht haben.

Nach seinem überragenden Auftritt gegen den DHC Rheinland mit zehn erzielten Treffern haben Sie Kenneth Klev gegen den TuS N-Lübbecke aufgrund einer kleineren Verletzung geschont, und gegen Coburg haben Sie ihn nur wenig eingesetzt. Trotzdem lief es jeweils ganz gut.

Hannawald Arthur Giela oder Jan Behr haben ihre Sache sehr ordentlich gemacht. Es ist gut zu sehen, dass sie ihre Chancen nutzen.

Schmitz Wir sind in der Basis breiter geworden. Beispielsweise mit Jan im Innenblock. Da ist noch viel Luft nach oben, da sich nicht nur er nach den ersten Wochen der harten Vorbereitung kräftemäßig im Keller befindet.

Das hört sich so an, als ob Sie mit dem Verlauf der Vorbereitung ganz zufrieden sind.

Schmitz Ich bin in der Vorbereitung eigentlich nie zufrieden. Allenfalls mit der Bereitschaft aller Spieler, hart zu arbeiten. Und mit dem Ehrgeiz und Willen, in den Testspielen Rückstände noch umbiegen zu wollen, obwohl die Ergebnisse kaum eine Bedeutung haben.

Ausgerechnet mit Neuzugang Hendrik Pekeler fehlte am Kreis eine entscheidende Person, weil er bei der Junioren-Europameisterschaft im Einsatz ist. Kann das zu einem Problem werden ?

Schmitz Ich habe das Gefühl, dass das in der Deckung kein Problem sein wird. Er versteht das Spiel. Er muss nur unsere Bewegungen im Angriff und deren Namen lernen.

Hannawald Dafür haben wir gute Leute, die ihm das vermitteln können. Außerdem bringt so ein großes Turnier einen jungen Spieler auch in dessen Entwicklung einen großen Schritt nach vorne. In der Slowakei hat er gezeigt, dass er ein Guter ist.

Beim Sparkassen-Cup haben Sie fast ausschließlich defensiv verteidigen lassen. Bleibt das die taktische Ausrichtung ?

Schmitz Das wird die erste Wahl in der Abwehr bleiben. Wie gegen Coburg in der Endphase der zweiten Halbzeit praktiziert, wollen wir auch mit einem Spieler vorgezogen in einer 5:1-Variante decken. Und die 3:3-Abwehr können wir immer.

Alexander Oelze haben Sie bislang auch stets in der Abwehr arbeiten lassen . . .

Schmitz Ich kann Ali nur brauchen, wenn er auch decken kann, damit er seine Stärken beim Gegenstoß einleiten demonstrieren kann. Und er kann decken – entweder auf der Halbposition oder Außen.

Jetzt im Trainingslager hat man den Eindruck gewonnen, dass das Saisonziel, in die Erste Liga aufsteigen zu wollen, im Vergleich zur Vorsaison keinen Druck erzeugt.

Hannawald Vor einem Jahr war das Ziel von heute auf morgen ausgegeben worden. Das war wohl zu sehr vor den Kopf geknallt. Jetzt ist es einfach so wie selbstverständlich durchgelaufen, das erleichtert die ganze Sache.

Wie kann der Aufstieg realisiert werden, obwohl sich der Kader nur minimal auf drei Positionen verändert hat ?

Schmitz Unsere Devise lautet: Jeder Einzelne muss den Ehrgeiz haben, sich weiter zu entwickeln. Auch wenn Jeder nur fünf Prozent besser wird. Die Masse macht's.

Guido Radtke führte das Gespräch

(RP)
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