Fußball Die Familienplanung wird zurückgestellt

Solingen · Die Fußballerinnen von Eintracht Solingen möchten die Saison mit dem Aufstieg in die Regionalliga krönen.

Zwei Spieltage vor dem Ende der Hinrunde stehen die Frauen von Eintracht Solingen an der Tabellenspitze der Fußball-Niederrheinliga. In den bisherigen elf Begegnungen hat die Mannschaft von Trainer Mark Zilleßen nach zehn Siegen und einer Niederlage nicht nur 30 Punkte geholt, sondern sich auch ein außergewöhnliches Torverhältnis erarbeitet. 38 erzielte Tore sind Bestwert in der Liga, mit nur acht Gegentoren steht die Eintracht auch hier an der Spitze der Wertung.

"Es macht wirklich viel Freude, derzeit auf die Tabelle zu schauen", erklärt Andrea Rohrbach-Kerl, Spielführerin und Abwehrspielerin der Eintracht. "Nur der Abstand auf Hemmerden könnte größer sein." Aber den haben sich die Solingerinnen selber zuzuschreiben, die sich Hemmerden am zehnten Spieltag mit 1:2 geschlagen geben mussten.

"Wir haben kein schlechtes Spiel gemacht, doch zwei individuelle Fehler fabriziert, die Hemmerden mit zwei Toren bestraft hat", erklärt Rohrbach-Kerl. Drei Punkte beträgt der Abstand seitdem vor dem hartnäckigen Verfolger aus Grevenbroich.

Der Niederlage gegen Hemmerden ließ die Eintracht am vergangenen Sonntag einen 3:1-Erfolg über den SV Rees folgen. "Dieser Sieg war natürlich wichtig für uns", beschreibt die 31-Jährige die Stimmung seitdem wieder als "sehr gut". In dieser Woche hat Zilleßen das Trainingsprogramm reduziert. Regeneration und gemeinsame Aktionen stehen auf dem Programm. So genannte teambildende Maßnahmen sind an der Zietenstraße allerdings nicht nötig. "Wir passen einfach zusammen", weiß Rohrbach-Kerl. Und das nicht nur sportlich, sondern auch menschlich.

Die Spielführerin warnt davor, sich auf dem bereits Erreichten auszuruhen. "Auch in der Rückrunde wird es kein Alleingang für uns werden." Weiterhin konzentriert möchte die Mannschaft das gesteckte Saisonziel erreichen: der Aufstieg in die Regionalliga. "Natürlich habe ich schon einmal ans Aufhören gedacht", erzählt Rohrbach-Kerl, die seit 1995 für die Eintracht aufläuft.

"Aber jetzt ist es mein großer Traum aufzusteigen und in der Regionalliga zu spielen — so lange es noch klappt. Dafür verschiebe ich sogar die Familienplanung." Denn die Söhne Johann und Anton sollen noch ein Geschwisterchen bekommen. "Mindestens noch eins", lacht Rohrbach-Kerl. Apropos Familie: "Das mit Beruf und Fußball geht natürlich nur, weil mich meine Familie hervorragend unterstützt."

Großen Handlungsbedarf nach einem Aufstieg sieht Rohrbach-Kerl nicht: "Wir haben im Kader die Qualität für die Regionalliga. Jede Position bei uns ist doppelt besetzt. Auch wenn wir rotieren, gewinnen wir unsere Partien. Die jungen Spielerinnen entwickeln sich gut, die Mannschaft ist eingespielt und wir haben mit Mark Zilleßen einfach einen sehr guten Trainer." Zwei Wünsche hat Rohrbach-Kerl dann aber doch: "Eine zweite Torhüterin und eine weitere Stürmerin täten uns gut."

(RP/rl)
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