Handball Die Alternativen gehen aus

Handball · Vor dem Spitzenspiel in der 3. Liga West gegen den Tabellenzweiten FSG Sulzbach/Leidersbach plagen die Handballerinnen vom HSV Gräfrath enorme personelle Sorgen.

Übersichtlich dürfte die Auswechselbank des HSV Gräfrath am Sonntag besetzt sein. Der Handball-Drittligist geht mit großen Problemen an den Start – ausgerechnet jetzt kommt mit dem aktuellen Tabellenzweiten FSG Sulzbach/Leidersbach ein ganz unbequemer Gegner in die Klingenhalle.

"Da werden wir über uns hinaus wachsen müssen, um zu bestehen." Trainerin Michaela Buchheim muss weiterhin auf die Urlauberinnen Angela Wiebusch und Petra Kamphausen verzichten. Zudem fehlt Spielmacherin Leonie Huckenbeck, die sich am vergangenen Wochenende beim Sieg gegen den TV Verl eine unnötige Rote Karte wegen Beleidigung einer Gegenspielerin eingehandelt hat. "Das war überflüssig, gerade weil das Spiel längst entschieden war", meint Buchheim, die sich im Training intensiv Gedanken über eine Alternative gemacht hat.

Der insgesamt stark aufspielende Neuzugang Kim Spiecker wäre eine zuverlässige Kraft, auch Sandra Wegner könnte auf der Mittelposition agieren. Natalie Funke-Kamann wird nach überstandener Knieverletzung in der Zweiten Mannschaft weiter aufgebaut, steht aber auch bereit. Annika Blasberg hat aktuell Beschwerden an der Wurfhand, einem Einsatz auf Rechtsaußen sollte allerdings nichts im Wege stehen. Zusammen mit der Wuppertaler A-Jugendlichen Leonie Heinrichs wird Blasberg den rechten Flügel besetzen.

Tikhonovich, der Star des Teams

"Wir werden alle näher zusammenrücken müssen. Nur über eine wirklich gute Teamleistung haben wir eine Chance." Buchheim analysierte den Kontrahenten wieder genauestens. So kommt das Team aus Mainfranken sehr gerne mit extremem Tempohandball zum Erfolg. Das bekamen auch die Kontrahenten aus Lintfort, Verl und Lobberich eindrucksvoll zu spüren. Etwas überraschend hingegen war die deutliche 21:30-Heimniederlage gegen den derzeitigen Tabellenführer Beyeröhder TV. Mit der gerade 40 Jahre alt gewordenen Raissa Tikhonovich auf der rechten Außenbahn haben die Sulzbacher die wohl bekannteste Spielerin in ihren Reihen. Die Weißrussin kann auf eine eindrucksvolle Bundesliga-Karriere verweisen, spielte in Bad Hersfeld, Leverkusen und Frankfurt/Oder etliche Jahre in der Beletage des Frauenhandballs.

"Wir müssen deren Tempospiel stoppen. Die beste Maßnahme dagegen ist eine hohe Effektivität im eigenen Angriff", betont Buchheim. Zusammen mit ihrer Mannschaft muss die passende Balance gefunden werden zwischen einer aggressiven Spielweise mit eigenen Tempospitzen und immer wieder eingeschobenen Ruhephasen, um mit den Kräften über die Spieldauer aus zu kommen.

(lhep)
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