Fußball Desolate Vorstellung

Fußball · Im Nachbarschaftsderby der Fußball-Landesliga zwischen dem VfB Solingen und dem VfB Hilden gerieten die Baverter mit 1:5 unter die Räder. Jetzt folgen für die Solinger vier Auswärtsspiele in Folge – und auf fremden Plätzen konnte der VfB seit mehr als einem Jahr nicht mehr gewinnen.

Der VfB Solingen bleibt in der Fußball-Landesliga weiterhin die Mannschaft der Extreme. Guten Spielen lässt die Mannschaft von Trainer Karsten Ditscheid gerne einmal katastrophale Auftritte folgen. Solch einen mussten die wenigen Zuschauer bei der 1:5-Schlappe gegen den VfB Hilden erleben.

Daniel Lammich, in Abwesenheit von Ditscheid der sportlich Verantwortliche, brauchte nach dem Abpfiff einige Zeit zum Durchatmen, bevor er ein erstes Statement zur Begegnung abgeben konnte. "Ich habe so einen Hals", machte Lammich seinem Ärger Luft. "Wir hatten uns so viel vorgenommen, und dann zeigen wir fußballerisch solch eine desolate Leistung." Trotzdem hatte der Co-Trainer, der als Spieler wohl zum letzten Mal auf dem Platz gestanden hat, auch etwas Positives gesehen: "Natürlich ist es schwer, wenn man mit 0:4 in die Pause geht. Aber ich habe der Mannschaft gesagt, dass ich nicht auch die zweite Halbzeit verlieren will." Das sei mit einem 1:1 auch gelungen.

0:4 und 1:1 ergeben 1:5

Nur dass ein 0:4 und ein 1:1 unter dem Strich eine 1:5-Niederlage ergeben – und mit diesem Ergebnis waren die Baverter nach 90 Minuten sogar noch sehr gut bedient. Denn die Gäste aus Hilden erwiesen sich – mit Ausnahme vielleicht der ersten zehn Minuten der Partie – als den Solingern klar überlegen. Die Elf von Trainer Michael Kulm gewann die wichtigen Zweikämpfe, ließ den Ball geschickt laufen und entfachte besonders über Philipp Hombach enormen Druck auf das Tor der Gastgeber. Hombach war es auch, der mit einem Freistoß (29.) den Hildener Torreigen eröffnete. War bei diesem 0:1 VfB-Keeper Florian Kölmel noch chancenlos gewesen, sah der Youngster zwischen den Pfosten bei den Gegentreffern zwei und drei alles andere als gut aus. Erst klärte Kölmel eine Hereingabe genau vor die Füße von Patrick Percoco (36.), zwei Minuten später durfte Julian Allgeier eine Flanke fast unbedrängt über die Linie drücken (38.). Allerdings war hier auch die Innenverteidigung (Lammich/Agon Balaj) alles andere als auf der Höhe des Geschehens. Kurz vor der Pause kam Hilden durch Denis Hauswald (42.) sogar noch zu Treffer Nummer vier.

Lammich reagierte, brachte zur zweiten Halbzeit Rossi Tilaro für Alberto Scarlino, kurze Zeit später Salih Jadallah für Davide Lo Martire. Die Wechsel zeigten aber nur Wirkung, weil die Hildener das Tempo zurückschraubten. Die Gäste überließen den Bavertern das Spiel, ohne dadurch in Bedrängnis zu geraten. Nach einem Lattenknaller von Allgeier (56.) erzielte der Stürmer nach einem Konter in der 58. Minute das 5:0. Dass die Ditscheid-Elf noch zum Ehrentreffer kam, lag an einer Standardsituation. Aus 22 Metern donnerte Nick Schieferdecker die Kugel in die Maschen (62.). Drei Minuten später sah der Hildener Pascal Weber nach einer Tätlichkeit die Rote Karte – doch auch diesen Vorteil konnten die Solinger nicht nutzen.

"Wir haben bis zur Winterpause vier Auswärtsspiele hintereinander. Da müssen vier Punkte her, sonst kann es ungemütlich werden", erklärte Lammich. "Besser wären sechs Punkte."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort