Kegeln Der zweite Anlauf

Der Verein Solinger Kegler will arbeitslose Frauen und Männer in den Trainingsbetrieb integrieren.

Der Verein Solinger Kegler will arbeitslosen Männern und Frauen die Möglichkeit geben, den Kegelsport kennenzulernen. Trainiert wird in der Klingenhalle bei den Männern dienstags (16 bis 21 Uhr), mittwochs (16 bis 18 Uhr) und donnerstags (16 bis 21 Uhr), bei den Frauen mittwochs von 18 bis 20 Uhr. Über das Projekt sprach Morgenpost-Redakteur Guido Radtke mit Josef Kaufmann, dem Vorsitzenden des Vereins Solinger Sportkegler.

Wie ist die Idee zu dem Projekt entstanden?

Kaufmann Der Kegelsport wird immer mehr zur Randsportart, weil er leider unter einem starken Mitgliederschwund leidet. Die alten Mitglieder aus den Hochzeiten in den fünfziger und sechziger Jahren scheiden oder sterben mittlerweile aus. Es gibt kaum jemanden, der neu zu uns stößt. Auf diesem Weg können wir vielleicht neue Mitglieder erreichen.

Bei Blau-Weiß Solingen zum Beispiel gibt es doch jetzt einige Jugendliche, die mit dem Kegelsport begonnen haben . . .

Kaufmann Zum einen ist die Zahl dort sehr übersichtlich, zum anderen handelt es sich bei den Jugendlichen fast ausschließlich um Familienmitglieder.

Wie viele Kegler gibt es derzeit noch in Solingen?

Kaufmann In allen Solinger Vereinen sind es nur noch knapp 100 Mitglieder — inklusive der passiven und Ehrenmitglieder.

Das ist nicht viel. Haben Sie denn schon auf anderem Wege probiert, neue Mitglieder zu akquirieren?

Kaufmann Bei verschiedenen Spielen der Handballer habe ich unter den Zuschauern Handzettel verteilt. Die Resonanz war jedoch gleich Null. Es hat keine einzige Interessen-Meldung gegeben.

Das aktuelle Projekt ist somit der zweite Anlauf?

Kaufmann Ja. Der Verein Solinger Kegler bietet Arbeitslosen im Alter von 18 bis 40 Jahren an, ein ganzes Jahr kostenlos den Kegelsport unter Anleitung zu erlernen und zu betreiben. Wir wollen mit dieser Aktion zusätzlich erreichen, dass die jungen Männer und Frauen eventuell aus ihrer Isolation, weg vom Fernseher oder Computer kommen und etwas für Ihre körperliche Fitness tun.

Ist es vorgesehen, die Interessenten auch im Spielbetrieb einzusetzen?

Kaufmann Wenn Naturtalente dabei sind, wird das sicherlich möglich sein. Bis man allerdings so präzise wirft, sind schon tausende Trainingskugeln notwendig. Deswegen sollte man sich im ersten Jahr auf den Trainingsbetrieb beschränken. Keiner, der ab und zu mal alle Neune abräumt, beherrscht automatisch auch das Leistungskegeln.

Wie soll es dann weiter gehen, wenn ein Jahr vorbei ist?

Kaufmann Das werden wir sehen, wenn das Projekt erfolgreich angelaufen ist. Erst einmal haben sich alle Vereine bereit erklärt, Trainingszeiten und Übungsleiter zur Verfügung zu stellen.

Ansprechpartner ist Josef Kaufmann (Telefon 1 75 80).

(RP)
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