Tennis Der STC muss an Kleinigkeiten arbeiten

Solingen · Heute haben die Tennisherren in der 2. Bundesliga spielfrei, am Sonntag treten sie in Bielefeld an. Ein harter Brocken.

 STC-Trainer Karsten Saniter (rechts) gibt Gero Kretschmer wertvolle Tipps.

STC-Trainer Karsten Saniter (rechts) gibt Gero Kretschmer wertvolle Tipps.

Foto: Stephan Köhlen

Heute wird Karsten Saniter gespannt nach Bremen blicken. Nicht unbedingt auf den derzeitigen Tabellenletzten der 2. Tennis-Bundesliga, sondern auf den Gegner. Denn zum Bielefelder TTC muss der STC, der heute spielfrei hat, am Sonntag (11 Uhr). "So, wie die in Bremen spielen, werden die wohl auch gegen uns auflaufen", vermutet der Trainer der Widderter.

Saniter hofft, dass einer der beiden niederländischen Brüder, Scott und Tallon Griekspoor, die am vergangenen Wochenende für satte vier Punkte (die beiden ersten Einzel und getrennt in zwei Doppeln) beim 5:4-Sieg gegen Blau-Weiss Berlin verantwortlich zeichneten, am Sonntag fehlen wird. "Ich weiß es aber nicht. Deswegen gucken wir nach Bremen. Die haben mit Alexander Ward auch einen sehr, sehr guten Engländer, der noch nicht da gewesen ist, an Position eins. Und Louis Weßels war zuletzt auch nicht dabei, weil er beim Hamburger Rothenbaum die erste Runde gewonnen hat. Das ist eine Mannschaft, die eine super Mischung hat aus zwei, drei sehr, sehr starken Ausländern vorne und sehr guten deutschen Spielern dahinter, die auch ein gutes Team bilden. Das ist eine richtig gute Mannschaft. Die haben immerhin Berlin geschlagen. Da müssen wir uns warm anziehen."

Verstecken müssen sich die Widderter freilich nicht - trotz ihrer 4:5-Niederlage zum Saisonauftakt gegen den Oldenburger TeV. "Das hört sich bei einer Niederlage natürlich komisch an, aber wir haben wirklich eine gute Leistung gezeigt", betont Saniter. "In der Situation dürfen wir jetzt nicht locker lassen und müssen an Kleinigkeiten arbeiten. Die müssen wir im nächsten Spiel besser machen, und wenn wir dann so auflaufen wie letzten Sonntag, werden wir eine gute Leistung zeigen. Unabhängig vom Ergebnis." Das ist natürlich im Sport dennoch nicht ganz unwichtig, zumal der STC aufgrund der Auftaktniederlage und des spielfreien Freitags nun bis Sonntag erst einmal mindestens auf dem vorletzten Tabellenplatz bleiben wird - sollte Bremen gegen Bielefeld gewinnen, bekäme der STC gar die Rote Laterne. So früh in der Saison ist das zwar noch nicht schlimm, aber der Trainer weiß: "Wir müssen aufpassen, dass wir nicht irgendwo reinrutschen, wo wir nicht hinwollten. Ich will in den ersten drei Spielen punkten. Dafür müssen wir in jedem Spiel ans Limit gehen."

Wie das geht, hat unter anderem Gero Kretschmer im ersten Spiel bei seinem harterkämpften Sieg im Champions Tiebreak bewiesen. Er wird aller Voraussicht nach auch in Bielefeld aufschlagen, auch wenn er gerade in Kitzbühel aktiv ist. "Das Finale ist Samstag, das würde also mit Sonntag passen", meint Saniter. "Nur, wenn es da Samstag regnet und das Finale auf Sonntag verschoben werden muss, ginge es nicht. Da haben wir aber nicht so richtig dran gedacht. Wir rechnen mit ihm."

Kretschmer ist in den Spielen des STC stets eine Bank, aber auch bei ihm findet der Trainer noch etwas zu verbessern: "Bei ihm ist ein klein wenig das Problem, dass er sehr viel Doppel spielt", weiß Saniter. Am Sonntag war er mit seinem Spiel gar nicht so zufrieden, aber er hat es psychisch gut gemacht und ist ruhig geblieben. Ich bin wahnsinnig froh, dass es gewonnen hat. Das war unglaublich wichtig für den Kopf."

Warum Kretschmer mit seinem Spiel gegen Oldenburg nicht zufrieden war, und was es mit der von Saniter angesprochenen "Doppel-Problematik" auf sich hat, erklärt der Coach so: "Er hat taktische Fehler gemacht, Bälle zum Beispiel auf die falsche Seite gespielt. Das passiert, wenn du nicht so viel gespielt hast. Dann ist es schwer, im richtigen Moment den richtigen Ball zu spielen oder auf Schwierigkeiten im Spiel zu reagieren. Er hat Fehler gemacht, wo er bei jungen Spielern auch sagt: ,Mein Gott!'. Jetzt hat er selber so Bälle gespielt, wusste aber auch direkt Bescheid. Das muss er gegen Bielefeld anders machen, sonst kommt er da nicht durch."

(ame)
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