Basketball Der fehlende Leitwolf
Es war eines der schlechtesten Basketball-Spiele, das die BG Solingen in den vergangenen Jahren gezeigt hat. Die Schlappe passierte ausgerechnet gegen die Velbert Baskets, gegen die das Team so gerne gewonnen hätte.
Es fing schon nicht gut an für die BG Solingen. Philipp Freeman setzte einen Dunking-Versuch an den Ring, anstatt den leichten Korbleger zu suchen. Dabei ging es für den Solinger Zweit-Regionalligisten im Duell gegen Velbert doch um so viel. Schließlich haben die Baskets mit Mattheus Kondraciewicz und Center Daniel Walter zwei Spieler in ihren Reihen, die der BG in der Sommerpause den Rücken gekehrt haben. Sogar Leistungsträger Benjamin Dimsic hatte im Vorfeld zugegeben, dass dieser Umstand eine Rolle spiele.
So war dies auch früh zu merken. Vor allem Walter wurde immer wieder in die Mangel genommen und teilweise rüde zu Fall gebracht. Der Solinger in Velberter Diensten ließ sich jedoch nicht provozieren – weder von seinen ehemaligen Mitspielern noch vom Publikum am Kannenhof. Doch haben die Solinger vor lauter Ehrgeiz, Walter zu stoppen, das Basketball spielen verlernt ? Phasenweise drängte sich dieser Eindruck auf. Zwar gelang der Mannschaft der eine oder andere schöne Spielzug, treffsicher unter dem Korb präsentierte sich aber kein BG-Spieler.
Die Truppe ist ohne Zweifel in dieser Saison in der Breite stärker besetzt als in der vergangenen. Doch, wie wichtig ein Spieler ist, der in den Phasen, in denen wenig gelingt, für Ruhe sorgt und die Mannschaft zurück auf Kurs bringt, zeigte sich in der Begegnung erneut deutlich. Avery Oliver erzielte mit 15 Punkten die meisten seiner Truppe, doch überzeugt hat er nicht. Der US-Amerikaner verwarf zu häufig, um die Position des Leitwolfs zu übernehmen. Freeman, der zuletzt recht gut agierte, kam zu keinem Zeitpunkt ins Spiel, und auch Benjamin Dimsic war nur ein Schatten seiner selbst.
So waren es nur die vermeintlichen Ergänzungsspieler, die hin und wieder für Lichtblicke sorgten. Abgesehen von einem Ballverlust im Aufbau agierte Mathias Dimsic ordentlich. Dazu markierte Torben Krause neun Zähler in den wenigen Minuten, die er auf dem Feld stand. Überzeugend zeigte sich mit Ken Pfüller ein weiterer Ex-Solinger: Pfüller traf vor allem in der Anfangsphase für Velbert einen Dreier nach dem anderen.
Viele vertendelte Bälle
Erschreckend war im Übrigen nicht nur die schlechte Trefferquote der Gastgeber, sondern zudem die Rebound-Schwäche. War Freeman immer ein Garant für die wichtigen Ballgewinne unter dem Korb, so rutschte nicht nur ihm die Kugel oft aus der Hand. Es war auffallend, wie häufig die Solinger einen scheinbar bereits gewonnenen Ball wieder vertendelten. Mit einer solchen Leistung ist nicht nur Velbert ein zu starker Gegner.