Schach Der Angstgegner wird bezwungen

Solingen · Die SG Solingen ist mit einem hauchdünnen Sieg gegen Werder Bremen sowie einem Remis gegen den Hamburger SK in die neue Saison der Schach-Bundesliga gestartet – eine erfreuliche Bilanz.

 Den entscheidenden Sieg zum Gesamterfolg gegen Werder Bremen steuerte Jörg Wegerle bei. Tags darauf spielte der Internationale Meister an Brett acht remis.

Den entscheidenden Sieg zum Gesamterfolg gegen Werder Bremen steuerte Jörg Wegerle bei. Tags darauf spielte der Internationale Meister an Brett acht remis.

Foto: Gregor Eisenhuth

Zum Saisonende erfolgt wohl aus finanziellen Gründen das unvermeidbare Aus in der Schach-Bundesliga, der mutmaßliche Abgesang in Raten begann zumindest nicht schlecht. Nach einer Durststrecke von einem halben Jahrzehnt verbuchte die SG Solingen einen 4.5 : 3.5-Sieg über Angstgegner Werder Bremen. Gegen den Hamburger SK folgte mit dem 4:4-Remis zwar etwas Schatten, die drei Mannschaftspunkte bedeuten aber einen gelungenen Saisonauftakt.

In der Begegnung gegen die nominell leicht favorisierten Hausherren waren die Bergischen stets auf Augenhöhe. Nach fast vier Stunden Spieldauer kurz vor der ersten Zeitkontrolle hatte die SG Positionsvorteile aufzuweisen: Großmeister (GM) Jan Smeets, GM Alexander Naumann, GM Michael Hoffmann und der Internationale Meister (IM) Jörg Wegerle standen verheißungsvoll. Hingegen klar ins Hintertreffen geraten waren GM Predrag Nikolic und IM Mads Andersen, die Eingang des Mittelspiels schwer unter Druck standen. In der Folge sorgte nach dem Remis von GM Markus Ragger am Spitzenbrett folgerichtig Alexander Naumann für die Führung.

Die Freude war nicht von langer Dauer. Durch die zu erwartenden Niederlagen von Nikolic und Andersen führten auf einmal die Bremer. Michael Hoffmann hatte indes seine Vorteile ausgebaut und ermöglichte den 2.5 : 2.5-Ausgleich. Jan Smeets kam trotz großer Bemühungen über eine Punkteteilung nicht hinaus. Ebenfalls Remis spielte GM Erwin L'Ami. Jetzt lag es an Jörg Wegerle, der bereits seinen Widersacher in einem vorteilhaften Doppel-Turmendspiel drangsalierte, um den Sieg herbeizuführen. Nach knapp sieben Stunden sorgte der Solinger mit sauberer Endspieltechnik für den knappen 4.5 : 3.5-Sieg.

Gegen den Hamburger SK rehabilitierte sich der fleißigste Punktesammler der vorigen Saison, Predrag Nikolic, mit einem fein herausgespielten Sieg nach etwas mehr als zwei Stunden für die erlittene Niederlage des Vortages. Zuvor hatten sich Ragger und L'Ami leistungsgerecht unentschieden getrennt. Aber die knappe Führung stand auf wackligen Füßen, da Michael Hoffmann mit einer verdächtig frühen Rochade seinen Gegner förmlich zum Königsangriff eingeladen hatte. Die restlichen Partien befanden sich im dynamischen Gleichgewicht. Die Befürchtungen wurden eine Stunde später wahr. Hoffmann musste seine ruinöse Stellung aufgeben und den Ausgleich zulassen. Da die übrigen Begegnungen keinen Sieger hervorbrachten, war das Gesamtremis nicht zu verhindern.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort