Fußball Denkwürdiges Ergebnis

Ein so deutliches Resultat hat es in einem Bezirksliga-Derby vermutlich noch nie gegeben. Der VfB Solingen hatte gestern kein Erbarmen mit den Akteuren des BSC Aufderhöhe. Sieben verschiedene Torschützen sorgten für einen 7:0 Kantersieg.

Autsch. Das tut einem in der Seele weh – vorausgesetzt, man trägt ein BSC-Trikot oder sympathisiert mit dem Verein aus Aufderhöhe. Mit 0:7 gingen die in ihrem blau-weißen Schlümpfe-Outfit aufgelaufenen Fußballer beim Stadtrivalen VfB gestern unter. Ein so deutliches Ergebnis hat es in einem Solinger Bezirksliga-Derby wohl noch nie gegeben.

„Gewinnen“. Das war die kurze und knappe Antwort des VfB-Trainers Ralf Mohrhagen, als er in der Halbzeitpause gefragt wurde, was er sich denn von der zweiten Hälfte erhoffe. Und er sagte das so, als sei ihm der eigentlich beruhigende 2:0-Vorsprung zu diesem Zeitpunkt nicht so ganz geheuer. Orazio Palazzo nach einer wunderbaren Einzelleistung und Florian Kaninski, der von einem Patzer des BSC-Schlussmanns und -Spielertrainers Björn Scheffels profitierte, hatten den Favoriten in Grün in rascher Folge zwischen der 25. und 28. Minute in Führung geschossen. Bis dahin waren die abstiegsbedrohten Gäste aus Aufderhöhe gar nicht mal so schlecht gewesen. Doch nach dem Seitenwechsel kamen die Geschehnisse am Bavert vor enttäuschend geringer Zuschauer-Kulisse aus BSC-Sicht einer Demütigung gleich.

Gelb-Rot wegen Meckerns

Mit einem sehenswerten Volleyschuss hatte VfB-Aktivposten Daniel Lammich die Platzherren in der 55. Minute mit 3:0 in Führung gebracht. Das war einerseits die Entscheidung zugunsten des Titelaspiranten, andererseits der Anfang vom Ende für die bemitleidenswerten Aufderhöher. Keine 120 Sekunden nach dem 3:0 initiierte Lammich mit einer gekonnten Vorarbeit das 4:0 durch den wenige Augenblicke vorher eingewechselten Serkan Gürdere – der VfB hatte spätestens jetzt bemerkt, dass er gegen diese immer mehr Gegenwehr einbüßenden Gäste etwas fürs Torverhältnis tun kann. Der BSC half dabei eifrig mit: Das 5:0 besorgte Nick Lepenies mit einem vorbildlichen Eigentor (68.). In der 78. Minute war Benni Kunze der Schütze zum 6:0. Mit dem Schlusspunkt zum 7:0 (85.) durch Joker Christopher Nötza stand schließlich fest, dass die Treffer von sieben verschiedenen Spielern erzielt worden sind.

Der VfB hat mit einer konzentrierten Leistung, insbesondere in der Defensive, keinen Zweifel daran gelassen, dass er Herr im Hause ist. Nicht zuletzt für BSC-Coach Scheffels war die Niederlage derweil „auch in dieser Höhe verdient“. Zwar nicht spielentscheidend, aber dennoch ärgerlich war für ihn zudem die Tatsache, dass er erneut wegen Meckerns einen Akteur verloren hat. Wiederum Tim Sprenger handelte sich kurz vor dem 0:6 die Gelb-Rote Karte ein.

(RP)
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