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Handball David gegen Goliath

Einen Erstligisten hat der Bergische HC bereits aus dem DHB-Pokal geworfen. Die Chance, heute Abend gegen den Europapokal-Teilnehmer Frisch Auf Göppingen ins Viertelfinale vorzudringen, ist deutlich geringer.

Vor einem Jahr war der Bergische HC gar nicht so weit davon entfernt gewesen, im DHB-Pokal den letzten Schritt in Richtung Final Four zu machen. Sogar von der Teilnahme an einem internationalen Wettbewerb hatte der Handball-Zweitligist träumen dürfen, als er im Viertelfinale gegen den TuS N-Lübbecke mit einer Führung in die Kabine ging. Am Ende siegte der favorisierte Erstligist in der ausverkauften Klingenhalle mit 26:22.

Dass es die Bergischen in der vorigen Saison überhaupt so weit geschafft hatten, hatte in erster Linie mit Losglück zu tun. Vor dem TuS N-Lübbecke hatten sich mit der TSG Friesenheim, Empor Rostock und dem ThSV Eisenach ausschließlich Zweitligisten in Wuppertal und Solingen vorgestellt.

"Wenn wir es in diesem Jahr erneut ins Viertelfinale schaffen, hat das weniger mit Losglück zu tun", sagt BHC-Manager Stefan Adam. Nach einem Freilos in Runde eins und einem Sieg gegen den Liga-Konkurrenten TV Neuhausen hatte zuletzt überraschend die HBW Balingen-Weilstetten als Erstligist das Nachsehen (24:29).

Die Duftmarke, die der Aufstiegsaspirant aus dem Zweitliga-Süden mit dem 29:24-Erfolg gegen das Team des ehemaligen Solingers Ivan Zoubkoff setzte, dürfte heute Abend gegen Frisch Auf Göppingen nur schwer zu wiederholen sein. Anders als die gegen den Abstieg kämpfenden Balinger zählt der schwäbische Nachbar in dieser Saison wieder zu den Top-Teams der Handball-Bundesliga. Zuletzt stellte der Europapokal-Teilnehmer das gegen die Füchse Berlin unter Beweis (27:25).

"Für uns ist das Spiel eine extreme Herausforderung", sagt Co-Trainer Chrischa Hannawald, der fest davon ausgeht, dass Trainer Velimir Petkovic heute Abend seinen kompletten Kader in der Klingenhalle auflaufen lässt — so auch die deutschen Nationalspieler Michael Haaß und Lars Kaufmann oder den tschechischen Torjäger Pavel Horak. Lediglich der verletzte Abwehrchef Dalibor Anusic wird nicht zur Verfügung stehen. Der Favorit tritt mit Respekt an und ist deswegen nach einem spielfreien Wochenende auch schon gestern angereist.

In dem Duell David gegen Goliath versucht der Bergische HC mit Unterstützung der "Energizer Group" die minimale Chance auf ein Weiterkommen im DHB-Pokal zu erhöhe, indem der Verein und der Sponsor um eine ausverkaufte Klingenhalle wetten. "Für einen Sensationssieg benötigen wir einen Hexenkessel", sagt Energizer-Marketingchef Jochen Schmitz.

Dass der Konzern vor Anpfiff an jeden Zuschauer den neu entwickelten "Hydro"-Nassrasierer und Fanklatschen verteilt, begründet Jochen Schmitz mit der Analogie der Produkteinführung und dem Pokalspiel. "Ähnlich wie der BHC gegen Göppingen im Duell David gegen Goliath behauptet sich unsere Marke Wilkinson gegen den Marktführer Gillette." Sollte die Klingenhalle nicht mit 2450 Anhängern nicht ausverkauft sein, müssten die Bärte der BHC-Handballer dran glauben. Ob eine Rasur notwendig wird, wird sich bei etwa 300 Restkarten an der Abendkasse zeigen.

(RP)
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