Handball Das Zeichen der Aufgabe

Auch ohne vier Verletzte hatte der Bergische HC wenig Mühe, sich gegen die HG Saarlouis für die Niederlage im Hinspiel zu revanchieren. Der Tabellenvierte gewann gegen die Torfabrik der Liga mit 34:26 – auch weil Danijel Grgic die Lust am Handball spielen genommen wurde.

Dieser Spieler sollte den Bergischen HC im Hinspiel im Alleingang besiegt haben ? Danijel Grgic, hinter David Breuer (Korschenbroich) die Nummer Zwei der Torjäger im Zweitliga Süden, hatte damals zum 35:32-Erfolg zehn Feldtore und acht Siebenmeter beigesteuert. Im Rückspiel aber schmeckte dem eigentlich brandgefährlichen Mittelmann der HG Saarlouis die vorgezogene Positionsverteidigung in Person von Tim Henkel auf der linken Angriffsseite überhaupt nicht. Weil die Wege nach links gestört waren, wählte Grgic die Alternative, André Kropp am Kreis zu bedienen. Gleich bei den ersten beiden Versuchen hatten die Handballer des Bergischen HC ihre Finger im Spiel. Die Ballgewinne münzten Kenneth Klev und Jens Reinarz zur frühen 2:0-Führung um. Nur wenig später war der Vorsprung auf 6:2 (6.) angewachsen.

Deutlich war zu erkennen, wer in dieser Partie der 2. Bundesliga Süd wen zum Handeln gezwungen hat. Als Kenneth Klev in der 12. Minute bereits seinen vierten Treffer erzielt hatte, ordnete Saarlouis' Trainer André Gulbicki die Sonderbewachung gegen den Norweger an, mit der dessen Trainerkollege Ha De Schmitz gerechnet hatte. Ausgerechnet Danijel Grgic sollte sich speziell um Kenneth Klev kümmern. Wie sehr ihm anfangs die Manndeckung missfiel, zeigte Klev mit seinem wuchtigen, aber erfolglosen Wurf aus dem rechten Rückraum, als er es das erste Mal geschafft hatte, seinem persönlichen Bewacher zu entkommen. Anschließend versuchte es Kenneth Klev mit weniger Geschwindigkeit, dafür aber mit mehr Kontrolle. Seine beiden Treffer zum 14:10 und 15:11 (24.) sorgten dafür, dass Danijel Grgic an diesem Abend immer mehr die Lust am Handball spielen verging.

Als der Torjäger der HG Saarlouis in der 39. Minute das Feld verließ und frustriert auf der Mannschaftsbank Platz nahm, war das das Zeichen der Aufgabe. Unmittelbar nach Wiederbeginn hatten die Bergischen hinten komplett dicht gemacht und bis zur 38. Minute lediglich einen Treffer durch Daniel Fontaine zugelassen (14:18). Jens Reinarz (2), Simon Kluge, Sebastian Hinze und Joey Duin schraubten indes das Ergebnis auf 22:14 hoch. Auf dem Spielfeld machte sich kaum bemerkbar, dass beim Tabellenvierten so viele Ausfälle gleichzeitig zu beklagen waren wie noch nie in dieser Saison zuvor. Tim Henkel und Joey Duin kompensierten den Ausfall von Jiri Vitek im rechten Rückraum, Kristoffer Moen löste Sebastian Hinze am Kreis ab, als dieser eine Pause benötigte. Dennoch wurde der nun abstiegsbedrohte Aufsteiger beim 34:26-Erfolg ohne Mühe auf Distanz gehalten.

(RP)
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