Handball Das Torhüter-Duell ging an Heinrichsdorff

Solingen · Überraschend hat der Ohligser TV das Derby in der Handball-Verbandsliga beim TSV Aufderhöhe mit 32:27 für sich entschieden. Der vermeintliche Außenseiter wollte den Sieg einfach mehr.

Lediglich elf Akteure des Ohligser TV wärmten sich im Börkhaus-Siebels für das Derby in der Handball-Verbandsliga auf. Denn mit Sven Hertzberg, Jan Schirweit und Martin Paukert fehlten wichtige Kräfte. Da dürfte der eine oder andere Akteur aufseiten des Lokalrivalen sicherlich nur noch an die Höhe des nächsten Erfolges gedacht haben. Aus den letzten sieben Nachbarschaftsduellen mit der Mannschaft auf dem Unterland war der TSV Aufderhöhe schließlich sechs Mal als Sieger hervorgegangen. Im Hinspiel erst behielt das von Gunnar Holz trainierte Team deutlich mit 30:20 die Oberhand.

Die Gedankengänge sollten sich als folgenschwerer Trugschluss erweisen. Knapp 80 Minuten später war eine dicke Überraschung passiert: Der Tabellenvierte um Coach Andreas Brüser hatte mit 32:27 gewonnen und beide Punkte mitgenommen. "Das ist ein verdienter Erfolg", freute sich Brüser, der die Moral seiner Mannschaft hervorhob. "Auf alles haben wir Antworten gehabt." Der Vorsprung nach dem 4:3-Start wurde nicht mehr aus den Händen gegeben. Erschreckend schwach präsentierten sich die bislang in der Saison so stark aufspielenden Aufderhöher. Nur ganz selten konnten die Hausherren zu ihrem gefürchteten Tempo-Handball kommen. "Bei uns fehlte das Feuer. In meiner Mannschaft hat keiner über Schnitt gespielt, und selbst als Kollektiv haben wir keine Akzente gesetzt." Holz sprach zwar von einer bitteren Niederlage in diesem prestigeträchtigen Ortskampf, er wollte dennoch nicht weiter ins Detail gehen.

Auf der Torhüterposition bestand zwischen beiden Mannschaften der größte Unterschied. Während OTV-Keeper Ruben Heinrichsdorff überragend hielt, bekamen zuerst Fabian Mann und später Axel Schmidt kaum Bälle für die Gastgeber zu packen. Das Aufderhöher Prunkstück kam kaum zur Geltung. Die sonst so kompakte Deckung wurde von den flinken und zielstrebigen Ohligsern etliche Male leicht geknackt.

Rechtsaußen Christian Klein war mit sieben seiner acht Tore die herausragende Kraft in Halbzeit eins. Nach dem Seitenwechsel drehten Marvin Mohrmann und Stefan Paukert für den Ohligser TV im Rückraum auf. Paukert war gleich fünfmal mit seinem gefürchteten Hüftwurf erfolgreich, Mohrmann spielte seine Dynamik auf der rechten Angriffseite aus. Der Höhepunkt aus Sicht der Gäste war sicherlich der 31. Treffer durch Mohrmann ins verwaiste Aufderhöher Gehäuse.

"Wir haben sehr gut und äußerst gelassen gespielt. Die taktischen Vorgaben vom Trainer sind vollkommen aufgegangen", freute sich Martin Paukert, der noch ein Lob in Richtung seines Torhüters geben wollte: "Ruben gebührt der größte Anteil am Erfolg. Was der heute gehalten hat, war sensationell."

(lhep)
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