Schwimmen Das nächste Talent wandert ab

Für den TSV Aufderhöhe ist der Wechsel von Stefan Ullosat nach Essen ein Tiefschlag – weil sich der Schwimmverein seit Monaten (vergeblich) darum bemüht, die Bedingungen für den Leistungssport in Solingen zu verbessern.

Für den TSV Aufderhöhe ist der Wechsel von Stefan Ullosat nach Essen ein Tiefschlag — weil sich der Schwimmverein seit Monaten (vergeblich) darum bemüht, die Bedingungen für den Leistungssport in Solingen zu verbessern.

Talente im Solinger Schwimmsport hat es einige gegeben. Kaum einen jedoch hat es letztendlich in der Klingenstadt gehalten, um die eigene sportliche Karriere voranzutreiben.

In dieser Woche hat sich nun ein weiterer Aktive entschlossen, sein Glück außerhalb der Solinger Stadtgrenzen zu suchen: Stefan Ullosat, der sich in diesem Jahr in mehreren Disziplinen für die Deutschen Jugend-Meisterschaften qualifiziert und über 200 Meter-Schmetterling eine Top-Ten-Platzierung erreicht hatte.

"Uns war klar, dass wir Stefan irgendwann beim TSV Aufderhöhe nicht mehr würden halten können", sagt Thomas Fuhlbrügge. Nur mit diesem frühen Zeitpunkt des Wechsels hatte der Abteilungsleiter nicht gerechnet. "Wir hatten gehofft, dass er noch etwas länger in unserem Verein bleiben würde."

Innerhalb der vergangenen drei Wochen aber hat der 15-Jährige mit seinen Eltern an der schulischen und sportlichen Laufbahn gebastelt. Stefan Ullosat ist jetzt ins Sport- und Tanzinternat nach Essen gezogen, wo er das Helmholtzgymnasium besucht und im direkt angrenzenden Leistungszentrum in Rüttenscheid trainieren kann. "Die optimalen Voraussetzungen, Leistungssport betreiben zu können, waren der ausschlaggebende Grund, nach Essen zu wechseln", erklärt Vater Peter.

"Dialog bislang nicht möglich"

Für den TSV Aufderhöhe sei Ullosats Abschied nicht nur ein "herber Verlust", sondern auch ein "Tiefschlag". Seit Monaten bemühe man sich darum, im "Ortsverband Solinger Schwimmer" einen Konsens bezüglich Trainingszeiten zu finden, der dem Leistungssport gerecht wird.

"Wir haben ein Konzept vorgelegt, dass als Vorschlag und Grundlage dienen sollte, eine Diskussion anzuregen", sagt Thomas Fuhlbrügge. "Leider war diesbezüglich bislang kein Dialog möglich." Mit diesem Konzept will der TSV Aufderhöhe den Leistungssport in Solingen fördern, indem die Zahl der Bahnen im Klingenbad neu verteilt werden, damit nicht noch weitere Talente abwandern. "Das betrifft ja nicht nur uns", erklärt der TSV-Abteilungsleiter und nennt als Beispiele die Hoppe-Zwillinge (SV Süd) oder Julia Markgraf (Ohligser TV).

"Wir sind in Solingen mit vier Vereinen nicht in der Lage, eine Trainingsgemeinschaft zu bilden." Fuhlbrügge wundert sich daher, wie es 14 Klubs mit mehr als 4500 Mitgliedern geschafft haben, sich zur SG Essen, dem neuen Verein von Stefan Ullosat, zusammen zu schließen. "Das ist ein Phänomen."

(RP)
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