Volleyball Das klassische System bringt zwei Siege

Solingen · Zweitligist Solingen Volleys präsentiert sich beim VI Frankfurt und gegen den FC Schüttorf deutlich verbessert.

Die Zeichen standen auf Verlust des ersten Abschnitts. Einen Satzball hatten die Solingen Volleys bereits abgewehrt, als sich Stefan Hübner für das Risiko eines Spielerwechsels entschied. "Ich habe Patrick Stellmann gefragt, ob er sich zutrauen würde, einen Aufschlag die Linie entlang zu spielen." Als Antwort bekam der Trainer des Zweitligisten ein selbstbewusstes "Ja" zu hören. Tatsächlich gelang dem Außenangreifer, der in der Rückrunde aus beruflichen Gründen kaum trainiert hat und deswegen auch ohne Spielpraxis ausgestattet ist, eine gute Angabe, die seinem Team den Ausgleich bescherte. Sechs Ballwechsel später holten sich die Solinger gegen das VI Frankfurt den ersten Abschnitt in der Verlängerung mit 28:26.

Dieses kleine Erfolgserlebnis ebnete den Volleys den Weg in ein erfolgreiches Wochenende, das der Tabellendritte mit zwei deutlichen Auswärtssiegen gegen das VI Frankfurt und den FC Schüttorf abschloss. "Ich gebe zu: Nach dem Auftritt vor einer Woche gegen den TSV Giesen / Hildesheim hatte ich nicht damit gerechnet." Stefan Hübner weiß um die schwierige Situation, in der sich seine Mannschaft nach dem Abschied der beiden Leistungsträger Stefan Windscheif und Alexander Walkenhorst in die Beachvolleyball-Saison befindet. "Es sind zwei Stützen aus einem funktionierenden System verschwunden. Deswegen sind diese beiden Siege fast noch mehr wert als die Erfolge in Lüneburg oder gegen andere Spitzenteams."

Stefan Hübner verzichtete auf Experimente, sondern setzte auf das klassische System mit zwei Mittelblockern (Kern / Wegter), einem Diagonalangreifer (Staab), einem Zuspieler (Gerhard) sowie zwei Außenangreifern. Hier vertraute der Coach neben Daniel Wernitz von Beginn an auf den aus der Landesliga hochgezogenen Oliver Schmäschke. "Er macht einen ordentlichen Job — auch weil er deutlich spüren lässt, dass er Bock hat, bei uns zu spielen." Lob hatte der Trainer auch für Martin Kern und Mats Gerhard parat. "Es war ihnen nicht anzumerken, dass sie zuletzt weniger gespielt haben."

Im Vergleich zur Vorwoche präsentierte sich das Team um Libero Julian Stuhlmann deutlich verbessert. Gute Aufschläge setzten sowohl die Youngster aus dem Stützpunkt Süd der Junioren-Nationalmannschaft unter Druck als auch das Sextett des FC Schüttorf. Mit guter Blockarbeit und Feldabwehr wurden die eigenen Fehler in beiden Partien auf ein Minimum reduziert. Für den Verlust des einzigen Satzes übernimmt Stefan Hübner die Verantwortung. "Die Frankfurter haben uns mit ihren Angabe-Spezialisten in einer ungünstigen Aufstellung erwischt." Weil es in der Rotation nicht gepasst hat, holten sich die Hessen Durchgang drei mit 25:20. Vor Beginn des vierten Satzes reagierte Hübner und drehte seine Aufstellung ein paar Positionen weiter, so dass die Annahme besser gerüstet war.

(RP)
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