Volleyball Das immer gleiche Rezept

Volleyball · Eine Serie misslungener Aktionen hat die TSG Solingen Volleys im Spitzenspiel der 2. Volleyball-Bundesliga aus der Bahn geworfen. Bei der 1:3-Niederlage gegen die SVG Lüneburg war der dritte Satz der einzige Lichtblick.

 Trainer Helmut Weissenbach (r.) musste in Lüneburg viel auf seine Zuspieler einwirken. Mats Gerhard (l.) und Nemanja Rujevic hatten keinen guten Tag erwischt.

Trainer Helmut Weissenbach (r.) musste in Lüneburg viel auf seine Zuspieler einwirken. Mats Gerhard (l.) und Nemanja Rujevic hatten keinen guten Tag erwischt.

Foto: Stephan Köhlen

In der Addition waren es ein paar Dinge zu viel, die nach einem optimalen Start in das Spitzenspiel der 2. Volleyball-Bundesliga schief gelaufen sind. Mit 10:3 führten die TSG Volleys vor der Saison-Rekordkulisse von 530 Zuschauern im Hexenkessel von Lüneburg. "Völlig unnötig haben wir uns dann die Butter vom Brot nehmen lassen", sagt Helmut Weissenbach. Dass der Trainer darüber verärgert ist, klingt deutlich heraus.

Die Serie der misslungenen Aktionen eröffnete Oliver Staab, indem er zweimal in Folge am Einzelblock scheiterte. Nemanja Rujevic suchte die Schuld bei sich, weil er die Bälle womöglich nicht präzise genug gestellt hatte. Der Zuspieler wurde hektisch und verspielte sich bei drei Bällen. "Man hat gemerkt, dass es mit beiden an diesem Tag nicht funktioniert hat." Aus diesem Grund hatte Helmut Weissenbach auch schon Mats Gerhard signalisiert, sich für den Wechsel bereitzumachen. Als es nach einem Aufschlag von Oliver Staab so weit war, bekam der zweite Zuspieler seine Trainingsjacke nicht ausgezogen. Folglich musste Nemanja Rujevic wieder zurück aufs Feld. Über 7:12 und 12:13 hatte sich die SVG Lüneburg in der Zwischenzeit herangekämpft und schlussendlich den ersten Satz mit 25:22 für sich entschieden.

"Diesen verspielten Vorsprung haben wir verarbeiten müssen." Das hat deutlich länger gedauert, als es dem TSG-Coach lieb war. So lief im zweiten Durchgang nur wenig zusammen. Weil das so war, versuchten die Solinger, stets über dem gut aufgelegten Stefan Windscheif zu Punkten zu kommen. Eine Spitzenmannschaft wie die SVG Lüneburg erkannte schnell das immer gleiche Rezept. Weil der Tabellenzweite wusste, was passiert, war er mit einem Dreier-Block zur Stelle. Gegen diesen konnte auch Stefan Windscheif mit seiner enormen Sprungkraft wenig ausrichten.

2:14-Fehlstart im vierten Satz

Einziger Lichtblick im Duell um den zweiten Tabellenplatz im Zweitliga-Norden war der dritte Abschnitt (25:14). Hier knüpften die Solinger an ihre jüngsten Leistungen gegen die VSG Ammerland und den Rumelner TV an. "Insgesamt aber war es ein kleiner Rückschritt", bilanzierte Helmut Weissenbach, der vergeblich gehofft hatte, dass seine Truppe die Lüneburger noch weiter gefährden würde. Nach acht Ballwechseln im vierten Satz hatten die Volleys bereits einen 1:7-Rückstand aufzuholen. Auf die Probleme von Raphael Möllers bei der Annahme reagierte der Trainer mit der Einwechslung von Marten Weßel. Aber auch dem Außenangreifer unterliefen sogleich vier Fehler, so dass die Norddeutschen weitere 7:1 Punkte folgen ließen und auf 14:2 erhöhten.

"Auch wenn man in Lüneburg verlieren kann", hätte sich Helmut Weissenbach mehr Coolness und Ideen erwartet – insbesondere von seinen Zuspielern, die beide einen rabenschwarzen Tag erwischt hatten.

(RP)
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