Baseball Buttgereit beendet seine Baseball-Karriere

Solingen · Der 30-Jährige hört bei den Alligators auf. Der Bundesligist bindet dafür das Trio Leighton, Mezger und Sanchez.

 Moritz Buttgereit in Aktion: Sein Schlagdurchschnitt betrug zuletzt starke 37,6 Prozent.

Moritz Buttgereit in Aktion: Sein Schlagdurchschnitt betrug zuletzt starke 37,6 Prozent.

Foto: Gregor Eisenhuth (Archiv)

Eigentlich hatte sich Moritz Buttgereit bereits nach der Saison 2013 zum Rücktritt entschlossen. Doch der Baseballer hat es dann doch nicht über sein Herz gebracht, nach der knappen Niederlage in den Finalspielen um die Deutsche Meisterschaft aufzuhören. Der Outfielder glaubte 2014 an den Titelgewinn und behielt Recht. "Jetzt bleibt die großartige Erinnerung", sagt Moritz Buttgereit. "Der Moment passt einfach. Ich möchte nicht irgendwann zurücktreten, weil ich nicht mehr gut bin."

So stark wie in den vergangenen beiden Saisons hatte sich Buttgereit in den acht Jahren zuvor im Alligators-Dress nicht präsentiert. Doch nach der Geburt seines Sohnes Jakob drehte der geborene Berliner noch mal richtig auf. "Ich weiß immer noch nicht, woran es lag, dass plötzlich alles geklappt hat. Ein kleines Kind sorgt ja für weniger Schlaf. Es ist also nicht logisch, dass ich dann besser spiele." Doch genauso war es. In der vergangenen Saison verfügte Buttgereit über einen Schlagdurchschnitt von 37,6 Prozent und freute sich über die erste Einladung zur Nationalmannschaft seit 2005. Bei der Europameisterschaft avancierte er zu einem der besten Spieler im Kader von Nationaltrainer Greg Frady.

"Wenn ich spiele, dann nicht nur zum Spaß", erklärt Buttgereit. "Ich konnte in den vergangenen Jahren nicht so trainieren, wie ich wollte. Und die Situation wird nicht einfacher." Familiär und beruflich ist der 30-Jährige so eingespannt, dass er die Prioritäten nun abseits des Sports setzen möchte. "Klar gäbe es Gründe, weiterzumachen. Zum Beispiel wäre ich gerne dabei, wenn die Alligators die Regensburg Legionäre mit Kai Gronauer besiegen", sagt Buttgereit in Anspielung auf den spektakulären Wechsel seines ehemaligen Mannschaftskameraden in die Oberpfalz. "Aber ich merke auch körperlich, dass es nicht mehr so locker geht. Ich hatte in den vergangenen beiden Jahren immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen."

Ganz wird Buttgereit den Alligators aber nicht den Rücken kehren. "Ich werde ganz sicher ein Stammgast auf der Tribüne und helfen, wo ich kann." Den Schläger möchte er aber höchstens noch einmal in der Zweiten Mannschaft in die Hand nehmen. "Wenn ich mich nicht beherrschen kann."

Buttgereit wird den Solingern als Leistungsträger und Führungsspieler fehlen, doch der Verein wird in den kommenden Wochen alles daran setzen, den Abtritt zu kompensieren. Erste Erfolge hat der Klub bereits verzeichnet. Mit Daniel Sanchez sowie den US-Amerikanern Tanner Leighton und Chris Mezger hält der Bundesligist gleich drei Importspieler. Leigthon, der zum besten Schlagmann der Nord-Liga ausgezeichnet wurde, geht 2015 bereits in seine dritte Alligators-Saison. Mit Mezger, dem stärksten Werfer des Nordens, verständigte sich Trainer Norman Eberhardt auch schnell auf eine Verlängerung des Engagements. Besonders wertvoll ist die Wiederverpflichtung von Sanchez. Der Spanier nimmt als EU-Bürger keine der limitierten Ausländer-Positionen in der Mannschaft ein. Er fühlt sich in Solingen anscheinend so wohl, dass er einen Vertrag über zwei Jahre unterschrieben hat, um seinen Lebensmittelpunkt in die Klingenstadt zu verlegen.

(trd)
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