Fechten Busch und Löhr machen es spannend

Solingen · Beim mit mehr als 400 Teilnehmern besetzten Ranglisten-Turnier um die "Solinger Klinge" standen elf Degenfechter des Ausrichters Wald-Merscheider TV auf dem Siegerpodest. Siege gab es für Victor Peters, Lisa-Marie Löhr und Rabea Kindel.

 Der A-Jugendliche Max Busch (r.) entschied sich nach einem Bänderriss ausschließlich für den Start bei den Junioren. Der 16-Jährige focht sich über den Hoffnungslauf zurück ins Turnier und bis ins Finale.

Der A-Jugendliche Max Busch (r.) entschied sich nach einem Bänderriss ausschließlich für den Start bei den Junioren. Der 16-Jährige focht sich über den Hoffnungslauf zurück ins Turnier und bis ins Finale.

Foto: Stephan Köhlen

Die Tür zum Finale steht für Max Busch weit offen. Mit 14:12 führt der Degenfechter des Wald-Merscheider gegen René Jordan, nur ein Treffer fehlt ihm noch. Keiner der groß gewachsenen Konkurrenten will einen Fehler machen. Deshalb entwickelt sich ein taktisches Geplänkel, das dem Leverkusener entgegenkommt. Kurz vor Ende der zweiten Runde gelingt ihm der Ausgleich.

Verärgert geht Max Busch in das Gespräch mit Trainer Hakan Uludüz. Dieser geht in ruhigem Ton auf seinen Schützling ein und macht ihm vor der letzten Aktion Mut. Knapp 40 Sekunden lang tut sich anschließend auf der Planche wenig, weder Busch noch Jordan übernehmen die Initiative. Sie tänzeln mit den Fußballen auf dem Radius einer Frisbeescheibe. Plötzlich geht alles ganz schnell: René Jordan attackiert seinen Gegenüber, Max Busch weicht nicht zurück, hält seinen Degen lang und setzt den Treffer an der Hüfte. Mit dieser Defensivtaktik gelingt dem 16-Jährigen der Siegpunkt zum 15:14.

Auf den Start in seiner eigentlichen Altersklasse hat Max Busch beim Heimturnier um die "Solinger Klinge" verzichtet. "In der A-Jugend bin schon für die Deutsche Meisterschaft qualifiziert", sagt der Ranglisten-Achte. Bei den Junioren hingegen könnte er noch ein paar Punkte gebrauchen. "Nach meinem Bänderriss wollte ich mich noch schonen, so habe ich mich auf den einen Start konzentriert." Herausgesprungen ist letztendlich Rang zwei. Im Finale setzte sich der favorisierte Noe Walter (Osnabrück) mit 15:13 durch.

Drei WMTV-Fechtern hingegen ist in heimischer Umgebung der große Wurf gelungen. Neben Victor Peters (Schüler / Jg. 03) und Rabea Kindel (Schülerinnen / Jg. 02) stand Lisa-Marie Löhr ganz oben auf dem Siegerpodest. Die 13-Jährige machte es im Finale der B-Mädchen (Jg. 00) gegen Helena Lentz ähnlich spannend wie Max Busch.

Die NRW-Sportschülerin musste gegen die Frankfurterin einen frühen Rückstand aufholen, glich zum 6:6 aus und hatte schließlich beim 9:8 den Vorteil auf ihrer Seite. "Der Doppeltreffer war das Beste, was mir in diesem Moment passieren konnte", freute sich Lisa-Marie Löhr, die sich mit dem Turniersieg die führende Position in der Nordrhein-Rangliste zurückgeholt hat.

"Ich war nur mit einem dritten Rang in die Saison gestartet." Die ehrgeizige Degenfechterin macht deutlich, dass ihr diese Platzierung nicht mehr ausreicht. "Zweite zu werden, ist jedoch das Schlimmste. Da ist man so knapp am Sieg vorbei." Bei allen Erfolgen weiß Lisa-Marie Löhr sehr gut einzuschätzen, dass sie hart arbeiten muss, um ihre Ziele zu erreichen. "Anfangs wollte ich Olympiasiegerin werden. Nachdem ich gesehen habe, wie alles abläuft, habe ich das zurückgestellt." Erst einmal möchte sie im Mai Deutsche Meisterin werden.

(gra)
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