Fechten Bundeskader setzt auf WMTV-Talente

Solingen · Der Deutsche Fechter Bund hat zehn Merscheider berufen: Kim Treudt-Gösser, Janna Reimer, Henrike Hülshörster, Brenda Kolbinger, Lisa-Marie Löhr, Merit Erkens, Rabea Kindel, Pascal Becher, Eric Simon Seefeld und Peter Schmitz.

 Zwei der Bundeskaderfechterinnen des WMTV: Janna Reimer (links) und Kim Treudt-Gösser.

Zwei der Bundeskaderfechterinnen des WMTV: Janna Reimer (links) und Kim Treudt-Gösser.

Foto: Stephan Köhlen, Anja Tinter (Archiv)

Dass die Nachwuchsarbeit in der Fechtabteilung des Wald-Merscheider TV vorbildlich ist, hat sich in den vergangenen Jahren immer wieder gezeigt. Nun wurde der Verein durch eine freudige Nachricht darin noch einmal bestärkt: Gleich zehn Talente des WMTV sind vom Deutschen Fechter Bund (DeFB) aufgrund ihrer nationalen und internationalen Leistungen im vergangenen Jahr nun für die kommende Saison in den Bundeskader berufen worden.

Allen voran die beiden Fechterinnen Kim Treudt-Gösser und Janna Reimer haben etliche Erfolge eingefahren, die ihre Nominierungen mehr als rechtfertigen. Reimer hatte bei den vergangenen Deutschen Meisterschaften der offenen Klasse das Viertelfinale erreicht und sich damit auch vor Mitgliedern der aktuellen Nationalmannschaft platziert. Nicht nur deshalb war sie vom DeFB für die Europameisterschaften der unter 23-Jährigen nominiert worden, bei denen sie mit der deutschen Mannschaft einen guten Platz fünf belegt hatte. Für diese tollen Leistungen ist die WMTV-Athletin nun in den B-Kader der Bundesfechterinnen berufen worden.

 Zwei der Bundeskaderfechterinnen des WMTV: Janna Reimer (links) und Kim Treudt-Gösser.

Zwei der Bundeskaderfechterinnen des WMTV: Janna Reimer (links) und Kim Treudt-Gösser.

Foto: Stephan Köhlen, Anja Tinter (Archiv)

Treudt-Gösser wiederum wurde für den C-Kader nominiert. Diese Ehre hat sich die Schülerin der Friedrich-Albert-Lange-Schule (FALS) mit mehreren Medaillen bei Deutschen Meisterschaften in gleich mehreren Altersklassen verdient. Unter anderem gewann sie ihren ersten A-Jugend-Titel bei Deutschen Meisterschaften, zudem holte sie mit der Mannschaft in derselben Altersklasse ebenfalls Gold. "Ich freue mich sehr, dass ich die letztjährige Kadernominierung bestätigen konnte und somit bewiesen habe, dass ich zu den besten Junioren-Fechterinnen in Deutschland gehöre", sagte Treudt-Gösser, die ergänzte, dass dies zeige, dass sie sehr gut mit ihren Trainern Oleksandr "Sascha" Tykhomyrov und Dirk Schiffler zusammenarbeite.

In dieser war sie auch mehrfach für den DeFB im internationalen Einsatz: Neben den Kadetten-Europameisterschaften war sie in dieser Altersklasse auch bei den Weltmeisterschaften am Start. Dort unterlag sie im Viertelfinale unglücklich mit 13:15 und schrammte so hauchdünn an einer Medaille vorbei. Enttäuschung wollte Tykhomyrov damals nicht gelten lassen, unter den besten acht Degenfechterinnen der Welt in dieser Altersklasse zu stehen, sei schon ein riesiger Erfolg.

Weitere Kaderberufungen gab es bei den Junioren des WMTV für Henrike Hülshörster und Brenda Kolbinger in den D/C-Kader. Zudem wurde Kolbinger, da sie noch in der Altersklasse der Kadetten startberechtigt ist, in den Perspektivkader aufgenommen. In diesen fanden auch je drei Damendegen- und Herrensäbelfechter des WMTV ihren Weg (siehe Info-Kasten).

Inzwischen ist der WMTV im Nachwuchsbereich mindestens auf einer Stufe mit den Fecht-Hochburgen Tauberbischofsheim, Heidenheim und Leverkusen, in der Quantität hat er bereits die Nase vorn: 346 Mal starteten Wald-Merscheider Fechter im vergangenen Jahr bei Turnieren in Deutschland und dem Ausland. "Kein anderer Verein hat so viele Teilnehmer wie wir", sagte Tykhomyrov.

Dass eine Stadt wie Solingen bei den Deutschen Meisterschaften der A-Jugend den Mannschaftstitel gewinnt, sei "schon nicht ganz normal", meinte Tykhomyrov. "Noch weniger ist es normal, dass man im Jahr davor Dritter und dann Erster wird", erklärte der Ukrainer und verwies darauf, dass der WMTV nur halb so viele Trainer habe wie das große Heidenheim.

Geht es nach dem Fechtmeister, ist das Ende der Erfolgsserie noch lange nicht erreicht: "Wir werden im nächsten Jahr bei den Aktiven und Junioren eine stärkere Mannschaft haben und bei der A-Jugend keine schwächere." Ausschlaggebend für eine Beurteilung dieser These seien nicht Platzierungen bei Turnieren, sondern die bei den deutschen Ranglisten. "Ich bin optimistisch", betonte Tykhomyrov, "aber ich verspreche nie etwas."

(RP)
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