Fußball BSC Union verurteilt Ausschreitungen

Solingen · Die Randale um das Bergische Fußball-Derby in Remscheid beschäftigt beide Klubs, Kreis und Verband.

 Das Zelt dieses Getränkestandes verwüsteten die Chaoten unter den Fußballfans beim Bergischen Derby. Die eingerissenen Stützstangen dienten den Rowdys als Prügel.

Das Zelt dieses Getränkestandes verwüsteten die Chaoten unter den Fußballfans beim Bergischen Derby. Die eingerissenen Stützstangen dienten den Rowdys als Prügel.

Foto: Jürgen Moll

Der Vorstand des BSC Union hat auf die Vorfälle rund um das Bergische Derby beim FC Remscheid am vergangenen Sonntag reagiert. Nach dem Spiel der Fußball-Bezirksliga war es - trotz des Einsatzes von über 100 Polizisten - im Block der Gäste und auf dem Weg zwischen Röntgenstadion und Lenneper Bahnhof zu Ausschreitungen gekommen, bei denen auch zwei Polizeibeamte verletzt wurden. Zudem war es im Stadion zu Sachbeschädigungen gekommen. Der FC Remscheid sprach anschließend von einem "immensen Schaden".

"Wir verurteilen aufs Schärfste die Ausschreitungen einiger Pseudo-Union-Fans und distanzieren uns von dem Geschehen", erklärt der Union-Vorstand um Rüdiger Niederberger und Erwin Scharpel auf der Webseite des Vereins. Allerdings machen die Funktionäre auch deutlich: "Die meisten ,Fans', die in Remscheid anwesend waren, sieht man weder bei den Heimspielen noch den Auswärtsspielen der Union." Trotzdem verspricht der Union-Vorstand, mit aller Schärfe gegen die Randalierer vorzugehen, "sofern sie unseren Fans angehören, die normalerweise die Spiele der Union besuchen".

Auch der FC Remscheid reagierte auf seiner Website. Noch am Sonntagabend verurteilte der Verein "aufs Schärfste die Angriffe auf unsere Mitarbeiter, den Sicherheitsdienst und die Einsatzkräfte der Polizei". Hier wären "Grenzen deutlich überschritten" worden.

"Einerseits bin ich verzweifelt, andererseits aber auch ratlos, wie wir solchen Situationen Herr werden", sagte Torsten Barkhaus. In Bezug auf die Ausschreitungen in Remscheid erklärte der Vorsitzende des Fußballkreises Solingen: "Diese Leute fühlen sich einer Situation verbunden, die es seit vielen Jahren nicht mehr gibt." Denn die Rivalität zwischen den beiden Vereinen basiert bekanntermaßen auf gemeinsamen Zeiten in der 2. Bundesliga, die aber bereits Jahrzehnte zurückliegen. Barkhaus kündigte an, das Gespräch mit der Union zu suchen, um den Verein in seinem Bestreben zu unterstützen, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Allerdings betonte der Kreisvorsitzende, dass ihn bei manchen Maßnahmen auch die Hände gebunden seien: "Da es sich um die Bezirksliga handelt, müssen Strafmaßnahmen grundsätzlich vom Verband ausgesprochen werden." Mit Blick auf das Rückspiel sagte Barkhaus: "Möglich, dass da der Verband reagiert oder Stadt und Polizei sagen, dass aufgrund der Konstellation das Spiel nicht zugelassen wird." Terminiert ist die Partie bislang für Sonntag, 9. April.

(RP)
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