Blindes Verständnis

Die Eckpunkte des diesjährigen Weihnachtszaubers waren bereits im Vorfeld bekannt. Die Eislaufgala des Solinger Turnerbunds hielt jedoch auch zwischen den Höhepunkten einige versteckte Perlen bereit.

33 Kinder, Jugendliche und Erwachsene tanzen in der Schlussnummer "A Chorus Line" über das Eis. Die Zuschauer in der Eissporthalle an der Birkerstraße sind begeistert. Die aufwändige Choreographie — zusammen mit den bekannten Klängen des berühmten Musicals — haben das Publikum verzaubert. Darum ging es natürlich auch bei der 26. Auflage des Weihnachtszaubers. Dem Solinger Turnerbund ist es erneut gelungen.

Obwohl die Veranstaltung am Abend vor dem ersten Advent längst Tradition hat, standen die Verantwortlichen vor einem Neuanfang. Nicht Ulf Jagals schwang wie in den Jahren zuvor als Ideengeber und verantwortlicher Choreograph das Zepter. Mit der Ablösung von Jagals als Vorsitzender der STB-Eislaufabteilung, übernahm Philippe Carouge auch die Regie beim Weihnachtszauber. Spaß gemacht hat die Show den Zuschauer vorher, Spaß macht sie ihnen jetzt noch immer.

Auch wenn natürlich nicht alles hundertprozentig geklappt hat, sorgten die drei intensiv einstudierten Stücke mit vielen Tänzern auf dem Eis für Begeisterung.

Bei "Happy Feet" anlässlich des aktuellen Kinofilms tanzten die Kleinsten als Pinguine verkleidet über das glatte Parkett. "Lauras Stern" machte Appetit auf die gewaltige Schlussnummer, bei der auf Grund der vielen Tänzer blindes Verständnis auf der Eisfläche herrschen musste.

Blind sorgte Simone Weller im Übrigen zwischendurch für ein besonderes Bonbon. Mit schwarzem Schirmchen lief die erfahrene Tänzerin auf das Eis. Zu klassischen Geigenklängen überraschte sie das Publikum, als sie sich die Augen verband und den Rest ihrer Kür "blind" nach Gespür absolvierte. Die Einzel oder Paar-Küren stellten ohnehin immer wieder die verstecken Perlen des Abends dar.

Mut zu den großen Sprüngen

Denise Kosek und Kira Zinn tanzten Tango, Stefan Tytko legte mit seiner Schwester Saskia zu den Klängen des "rosaroten Panthers" eine Tanznummer ein. Die großen Doppel-Sprünge trauten sich die Akteure jedoch erst gegen Ende der Show zu. Janette Bacher versuchte es zuerst, Kim-Zarah Jungbluth, Arantxa Marshall oder Katharina Schotten legten nach. Zwar wurden natürlich nicht alle Sprünge gestanden, doch das Publikum honorierte auch sehenswerte Versuche mit verdientem Applaus.

Eine saubere, mitreißende und zugleich schwere Kür zeigte Stefan Tytko. Zur Energie geladenen Musik von "Zurück in die Zukunft" absolvierte der talentierte 15-Jährige alle Sprünge ohne auch nur ein Mal das Eis unter den Kufen zu verlieren. Als die 49 Protagonisten am Schluss der "Chorus Line" die Eisfläche verlassen, bleibt den rund 1000 Zuschauern nur noch eines: die Vorfreude auf die 27. Auflage der Veranstaltung.

(RP)
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