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Handball Bis die Lichter ausgingen

Handball · Gräfrath – SC Shanghai (Frauen) 25:32 (10:15). Was sie erwartet, hatten die Handballerinnen des HSV Gräfrath vor der Partie gegen den Shanghai Handball Club nicht gewusst. Wer jedoch auf quirlige und zierliche Gäste gehofft hatte, sah sich getäuscht. Der chinesische Erstligist war den Solingerinnen körperlich weit überlegen und hatte keine Probleme, das Freundschaftsspiel in der August-Dicke-Schule für sich zu entscheiden.

Die Begegnung war interessant. Nicht nur handballerisch, sondern auch, weil die sportkulturellen Unterschiede beider Mannschaften deutlich zum Vorschein kamen. Während es der HSV Gräfrath zielgerichtet, aber dennoch ruhig und sachlich angehen ließ, wirkte das Team aus Shanghai verbissen und extrem diszipliniert. "Die Mannschaft möchte nach ganz oben", weiß HSV-Trainerin Michaela Buchheim. "Sie haben jeden Tag, seitdem sie hier sind, ein Trainingsspiel absolviert und wohl auch gegen Zweitligisten gewonnen." Testspiel-Charakter hatte auch die Partie beim HSV Gräfrath nicht. Auf beiden Seiten langten die Handballerinnen ordentlich zu, was in diesem Fall natürlich zum Solinger Nachteil war.

Gerade defensiv hatte der Drittligist Mühe. Zwischenzeitlich stoppte die Truppe die Chinesinnen etwas effektiver, aber ihren körperlichen Nachteil konnte sie langfristig nicht ausgleichen. Im Angriff zeigten die Gastgeber einige gute Aktionen. Neuzugang Kamila Caluzynska brachte Bewegung ins Spiel und markierte einige einfache Tore. Vor allem die Würfe halbhoch an der Deckung vorbei bereiteten den Gästen Probleme. Auf den Außenpositionen zeigten außerdem Stephanie Ashauer und Kathrin Hambitzer gute Leistungen. Bei einigen anderen lief es noch nicht so rund. "Im Rückraum müssen wir uns noch besser einspielen", sagt Michaela Buchheim, die unter anderem auf die starke Leonie Huckenbeck verzichten musste. Zudem stand Kim Spiecker angeschlagen auf dem Feld und produzierte gerade in der zweiten Hälfte einige Fahrkarten.

Vorzeitiger Spielabbruch

Das letzte Tor markierte Stephanie Ashauer per Tempogegenstoß zum 25:32. Dann gingen die Lichter in der Sporthalle der August-Dicke-Schule aus, und die Schiedsrichter mussten das Spiel vorzeitig mit etwa zweieinhalb Minuten Restzeit abpfeifen. Wie diszipliniert und professionell die Chinesinnen arbeiten, zeigten die folgenden Szenen. Anstatt in die Kabine zu verschwinden, absolvierte die Mannschaft noch ein intensives Programm in der Dunkelheit, das in der Form bei den meisten hiesigen Mannschaften als Straftraining durchgegangen wäre.

(trd)
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