Lokalsport BHC besiegt Hamm im Testspiel
Solingen · Mit 28:22 behält der ersatzgeschwächte Handball-Bundesligist die Oberhand über den Zweitligisten.
Im Testspiel gegen den Zweitligisten ASV Hamm-Westfalen musste Handball-Bundesligist Bergischer HC gestern Abend auf eine ganze Reihe Spieler verzichten. Neben den vier WM-Fahrern Viktor Szilágyi, Max Hermann, Björgvin Gustavsson und Arnor Gunnarsson, die noch bis morgen frei haben, fielen auch der grippekranke Rechtsaußen Nils Artmann und kurzfristig zudem noch Rückraumspieler Milos Dragas aus. Der Serbe klagte nach dem Testspiel beim VfL Gummersbach über Schmerzen im Brust-/Bauchbereich und blieb so gestern als Vorsichtsmaßnahme in zivil auf der Bank. Doch als sich nach knapp 20 Minuten auch noch Fabian Gutbrod verabschiedete, der nach einem gegnerischen Wurf mit dem Arm im Gesicht getroffen worden war und sich einen Cut auf der Nase zugezogen hatte, der mit Stripes geklebt werden musste, wurde es langsam dünn im Rückraum des BHC. So war der 14:15-Pausenrückstand nicht weiter verwunderlich.
Zur zweiten Halbzeit kehrte Gutbrod zurück, und der Zwei-Meter-Hüne stellte weiterhin unter Beweis, wie wichtig er für die Bergischen geworden ist. In der neuen offensiveren 5:1-Deckung nimmt er die vorgezogene Position ein, und im Angriff ist er ohnehin aufgrund seiner Größe und Wurfgewalt eine echte Waffe. Vor seinem verletzungsbedingten Aus hatte er Hamm drei Bälle ins Netz gesetzt, nach dem Seitenwechsel folgte noch eins, er hielt sich aber auch zurück, ging zwischendurch mit an den Kreis und stabilisierte vor allem die Abwehr.
Insgesamt taten sich die Hausherren in der Klingenhalle aber lange schwer, die personelle Situation und die kraftraubenden Einheiten in der Vorbereitung machten sich bemerkbar. In Max Weiß kam zwar ein zuletzt mit Ellbogen- und Patellasehnenproblemen ausgefallener Akteur zurück, ein halbes Dutzend fehlender Spieler sind aber einfach zu viel. BHC-Trainer Sebastian Hinze hatte den Kader mit David Ferne im Tor sowie den Jugendlichen Dominik Jung, Brian Gipperich und Christopher Hindrichs aufgefüllt, sie alle kamen auch zum Einsatz. Die Gäste, die in David Wiencek, dem jüngeren Bruder des Nationalspielers Patrick, einen prominenten Namen auf der Platte hatten, der auch für das ein oder andere Schmankerl sorgte, ließen indes lange Zeit nicht locker. Erst rund zehn Minuten vor dem Ende setzte sich der BHC, auch begünstigt durch etliche Zeitstrafen gegen die Gäste, langsam ab, so dass es ein klarer 28:22-Sieg wurde.
Hinze hatte einiges ausprobieren können - etwa am Ende Gippericht im rechten Rückraum statt auf Außen - und war dementsprechend mit dem Test zufrieden: "In die erste Halbzeit sind wir schwer reingekommen, aber in der zweiten haben wir es gut gemacht, vor allem in der Abwehr. Auch im Angriff war es in der zweiten Halbzeit gut - zwar noch nicht mit dem Tempo, das wir in zwei Wochen in der Liga spielen wollen, aber wir haben es taktisch gut gelöst. Das war in Ordnung."
BHC: Huhnstock (12 Paraden/davon 1 Siebenmeter), Ferne (bei einem Siebenmeter) - Oelze (5/davon 2 per Siebenmeter), J. Artmann (4), Preuss (4), Weiß, Gutbrod (4), Nippes (4), Jung (1), Hindrichs (1), Meschke (1), Hoße (4), Gipperich.
