Bergischer HC Zeichen der Dominanz

Bergischer HC · Zum ersten Mal in dieser Saison war der Bergische HC in einem Heimspiel einem Erstliga-Konkurrenten haushoch unterlegen. Das hatte sich bei der 25:36-Niederlage gegen die SG Flensburg-Handewitt bereits in der Anfangsphase abgezeichnet, als viele freie Chancen ungenutzt blieben.

 Offensiv ist Lars Kaufmann (r.) wenig in Erscheinung getreten. Dafür agierte der Nationalspieler umso effektiver in der Abwehr, was auch Fabian Böhm schmerzhaft zu spüren bekommt.

Offensiv ist Lars Kaufmann (r.) wenig in Erscheinung getreten. Dafür agierte der Nationalspieler umso effektiver in der Abwehr, was auch Fabian Böhm schmerzhaft zu spüren bekommt.

Foto: Gregor Eisenhuth

Es war bereitet, den hohen Favoriten nervös zu machen. Holger Glandorf und Lars Kaufmann scheiterten sogleich mit ihren ersten Aktionen an Jan Stochl. Der Bergische HC bekam in den ersten Minuten mehrfach die Chance, nach der unglücklichen Niederlage gegen den TBV Lemgo unter der Woche Selbstbewusstsein zu tanken. Der Ball lief flüssig durch die Reihen, der freie Wurf war nur eine Frage der Geduld.

Der angeschlagene und erst mit dem Anpfiff auf dem Spielbogen nachgetragene Henrik Knudsen hatte sie noch nicht. Sein erster Versuch war halbherzig. Richard Wöss oder Jens Reinarz bekamen die ersten freien Chancen — und scheiterten an Mattias Andersson. Es waren die ersten Paraden des Torhüters der SG Flensburg-Handewitt, der sich im weiteren Verlauf der Partie noch einige weitere Male auszeichnen sollte.

Der sonst so treffsichere Richard Wöss beispielsweise war bei fünf Versuchen nur einmal erfolgreich. Ähnlich mager war die Bilanz von Hendrik Knudsen. Allerdings strahlten die Würfe des Dänen aufgrund dessen Wurfarm-Verletzung deutlich weniger Gefahr aus als die seines Teamkollegen auf Rechtsaußen, weil schlichtweg die Kraft fehlte. Nach dem dritten Schüsschen holte HaDe Schmitz den Mittelmann vom Feld. "Spätestens in diesem Moment hat man gesehen, dass er nicht spielen kann", sagte der Löwen-Coach später.

Als Alexander Oelze in der 18. Minute die Regie übernahm, hatte der Bergische HC zu viele Möglichkeiten vergeben, um dem Tabellenvierten ähnlich wie dem HSV Hamburg oder den Füchsen Berlin auf Augenhöhe begegnen zu können. Die Flensburger hatten sich in der Zwischenzeit aus dem Rückraum eingeworfen und eine Fünf-Tore-Führung erarbeitet (11:6). Bei den präzisen Krachern von Victor Szilagyi, Holger Glandorf oder Petar Djordjic gab es in dieser Phase für Jan Stochl nichts zu halten.

Rückstand wächst rasant an

Der Sechs-Tore-Rückstand aus der ersten Halbzeit wuchs in den elf Minuten nach Wiederbeginn rasant an. Ein Aufbäumen unterbanden die Norddeutschen mit ihrer durchgängig guten Arbeit in der 6:0-Deckung. Runar Karason streute zwei Treffer ein, während Holger Glandorf (3) aus dem Rückraum sowie Lasse Svan Hansen (2) und Anders Eggert mit Tempogegenstößen das Ergebnis auf 24:13 hochschraubten. Der abgeschlossene Kempa-Trick von Svan Hansen zum 28:16 war eines der Zeichen der Dominanz eines Spitzenteams der Handball-Bundesliga.

(RP)
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