Bergischer HC Wenige Ideen im Angriff - klaffende Lücken in der Defensive

Solingen · Die Partie im Spielfilm: Nach 18 Minuten muss Björgvin Gustavsson das Feld wegen einer Roten Karte verlassen.

4. Minute Der BHC spielt nervös und tut sich im Angriff extrem schwer. Zum zweiten Mal zeigen die Schiris Zeitspiel an - Babak sucht den Abschluss aus dem Rückraum, doch wie so oft in dieser Anfangsphase landen die Bälle in den Armen der Stuttgarter Abwehr oder Bitter pariert sie ohne Mühe. Criciotoiu kann den Bann schließlich aus dem Rückraum brechen (1:1).

8. Minute Nach einer Zeitstrafe gegen Preuss nimmt der BHC den Keeper raus, ein unkonzentrierter Fehlpass von Criciotoiu verhindert die Chance zum Anschlusstreffer beim Stand von 3:5. Ein Traumstart sieht wahrhaftig anders aus, besonders Babak findet nicht in die Partie: Nach einem Hermann-Wurf, den Bitter ins Aus abwehrt, verliert der Tscheche erneut den Ball. Nach zehn Minuten nimmt Hinze die erste Auszeit. Szilagyi kommt und soll das Spiel jetzt drehen.

16. Minute Die Stuttgarter gehen das erste Mal mit drei Toren in Führung. Nach langer Verletzungspause kommt Kapitän und Geburtstagskind Kristian Nippes in die Abwehr. Sofort verliert der TVB den Ball durch einen technischen Fehler. Dann aber wieder Zeitspiel. Den Gegenstoßpass fängt Gustavsson gerade noch so gegen Schimmelbauer ab. Zwei Minuten später wiederholt sich die Szene: Fehlpass von Szilagyi und Tempogegenstoß der Stuttgarter. Doch diesmal prallt Gustavsson mit voller Wucht gegen Schimmelbauer. Der Keeper sieht Rot - der BHC macht mit Rudeck zwischen den Pfosten weiter. Nach 19 Minuten baut der TVB seine Führung auf 10:5 aus.

24. Minute Die Stuttgarter Abwehr arbeitet effektiv und aggressiv, was sich zum Ende der ersten Halbzeit in der Zahl der Zwei-Minuten-Strafen bemerkbar macht. Nach einer etwas zu ambitionierten Abwehr-Aktion gegen Szilagyi muss nach Schimmelbauer nun auch Schweikardt zwei Minuten runter. Der BHC deckt jetzt offensiv und gewinnt den Ball, aber keiner sieht, dass der Kasten von Johannes Bitter leer ist, weil der noch auf der Bank wartet. So spielt man sich mühsam mit Pässen bis zum Kreis durch, von wo Nippes endlich ins torwartlose Kiste trifft. Kurz vor der Pause sucht Michael Krauss das 1:1 gegen Preuss und platziert seinen Wurf problemlos ins lange Eck. Mit einem Minus-Fünf-Rückstand geht der BHC in die Kabine.

31. Minute Der BHC ist nach Anpfiff zur zweiten Halbzeit nicht mehr wiederzuerkennen. Bissig, wach und kämpferisch zeigen sich die Jungs ab der ersten Sekunde. Rudeck hält den ersten Wurf von Kraus, Szilagyi stürmt von der Bank aufs Feld und wirft ohne Zögern den Ball durch Bitters Beine ins Netz. In der Halle wird es laut, die Zuschauer bejubeln jetzt jede Abwehr-Aktion. Besonders Nippes ist heiß und geht aggressiv in die Zweikämpfe. Er provoziert ein Stürmerfoul. Prompt folgen ein Gegenstoß und ein Treffer von Hoße zum 13:15, nach einem Zuckerpass von Szilagyi. Das schaut nach Abstiegskampf aus. TVB-Trainer Baur nimmt eine Auszeit.

41. Minute Baur setzt auf eine Überzahl-Variante und spielt im Angriff mit sieben Feldspielern. Der BHC schafft es nicht, sich auf die Überzahl-Situation einzustellen und die Abwehr geschlossen zu halten. Die Stuttgarter haben das hohe Tempo des BHC aus der Partie genommen und spielen seelenruhig den Ball durch und warten auf die Lücke. Schlagen nutzt das Loch und versenkt einen Treffer von außen, nur wenige Sekunden später kommt Kraus mit Anlauf und fliegt durch die Mitte zum 15:18. Der BHC-Lauf ist nach guten zehn Minuten aber vorbei- Der TVB zieht mit vier Toren davon.

47. Minute Die Abwehr des BHC fällt völlig auseinander. Die Frage, warum der BHC mit einer 5:1-Deckung nicht das Passspiel der Stuttgarter stört, kommt auf.

57. Minute In der Halle sind "Absteiger"- und "Aufhören"-Rufe zu hören. Die Fans haben die Nase voll. Zuvor traf Schimmelbauer mit seinem nächsten Treffer von Außen, Orlowski und Schagen erhöhen für den TVB auf 23:32. Preuss darf am Kreis noch einmal verwandeln, dann ist auch schon Schluss. Der Tabellensechzehnte demütigt den Tabellenachtzehnten mit 35 Toren in eigener Halle. Nach dem Wechsel schien die Partie eine Wendung zu nehmen, doch mit der Umstellung auf sieben Feldspieler reagierte der BHC ratlos und überhastet.

(laha)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort