Bergischer HC Weißrussland zeigt die Grenzen auf

Bergischer HC · Im zweiten Vorrunden-Spiel des "Sparkassen-Cups" war der Bergische HC gegen einen hochmotivierten Gegner chancenlos. Das Nationalteam Weißrusslands kaufte dem Erstliga-Aufsteiger den Schneid in der Abwehr ab und siegte mit 32:26 (15:13).

 Alexander Oelze (r.) und Kristoffer Moen blocken am Kreis Mikail Niazhura aus und verschaffen damit Jiri Vitek einen der seltenen freien Würfe im Spiel gegen Weißrussland.

Alexander Oelze (r.) und Kristoffer Moen blocken am Kreis Mikail Niazhura aus und verschaffen damit Jiri Vitek einen der seltenen freien Würfe im Spiel gegen Weißrussland.

Foto: Radtke

Das Eröffnungsspiel in Rotenburg war auch gestern noch Gesprächsthema gewesen. Weißrussland, der Favorit der Vorrunden-Gruppe 4 auf die Teilnahme am Halbfinale des "Sparkassen-Cups", hatte am Abend zuvor gegen den TV Hüttenberg einen Traumstart hingelegt, sich eine Sieben-Tore-Führung erarbeitet, diese in der zweiten Halbzeit mit einer pomadigen Vorstellung verspielt. Am Ende stand eine 25:26-Niederlage für das Team von Nationaltrainer Iouri Chevtsov, der bei der Analyse sehr deutliche Worte gefunden haben soll.

Die Weißrussen hatten am Wochenende gerade erst ein Turnier in Minsk gespielt und waren von dort aus mit dem Bus nach Nordhessen gereist. Nach diesen Strapazen verordnete Iouri Chevtsov seinen Akteuren gestern Ruhe, während der Bergische HC den Vormittag zu einer kombinierten Kraft- und Taktikeinheit nutzte. "Celje hat uns vielleicht etwas unterschätzt, den Weißrussen wird das nach den ersten Ergebnissen wohl nicht passieren." Mit seiner Einschätzung sollte Ha De Schmitz' recht behalten.

Die verhaltenen Angriffsbemühungen des Handball-Erstligisten gegen die Hünen aus Weißrussland verrieten Respekt. Von der Seitenlinie kam immer wieder die Aufforderung, sich mehr zu bewegen. Ein verwandelter Siebenmeter sowie ein weiterer Treffer von Jens Reinarz war die Ausbeute in der Anfangsphase, die Osteuropäer hatten da schon einen Drei-Tore-Vorsprung vorgelegt (2:5). Mit Unterstützung von Jan Stochl gelang zwar der zwischenzeitliche Ausgleich zum 7:7, trotzdem war die Konkurrenzfähigkeit gegen einen hochmotivierten Gegner schon jetzt infrage gestellt.

Henrik Knudsen war von Ivan Brovko auf der Spitze der 5:1-Deckung aus dem Spiel genommen worden. Auch von Kenneth Klev und Runar Karason waren aus dem Rückraum nur wenig Impulse gekommen. Daher hatte Ha De Schmitz in der 19. Minute den Rückraum und die Position am Kreis mit Alexander Oelze, Jiri Vitek und Fabian Böhm sowie Kristoffer Moen neu besetzt. Besser wurde es in der Offensive gegen die gut postierte weißrussische Abwehr nicht. Es war deutlich mehr Bewegung im Spiel, dafür berührten die Pässe immer nur die Fingerspitzen und landeten in den Händen des Gegners. In den vier Minuten nach dem Kompletttausch war der Rückstand nach einigen Tempogegenstößen auf fünf Tore angewachsen (23. /10:14).

Chancenlos in Halbzeit zwei

Kurz vor der Pause gelang noch einmal der Anschluss (13:14), ehe Boris Pukhovsky mit vier Toren innerhalb von fünf Minuten nach Wiederbeginn dafür sorgte, dass sich sein Team nicht noch einmal deutliche Worte von Iouri Chevtsov anhören musste. Der BHC war in Halbzeit zwei chancenlos.

(RP)
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