Bergischer HC Vier späte Treffer in Serie ohne Wert

Bergischer HC · Jan Stochl gehört mit einer Körpergröße von 2,01 Metern zu den Größten seiner Zunft. Deswegen versuchen die gegnerischen Feldspieler so wie in Göppingen, den Torhüter des Bergischen HC gerne mit Aufsetzern oder tief fliegenden Bällen zu überwinden.

 In dieser Szene hätten die Anhänger von Frisch Auf Göppingen gerne ein Stürmerfoul von Henrik Knudsen gesehen. Die Schiedsrichter bestraften das Huckepack nehmen mit Zwei Minuten für Felix Lobedank und Siebenmeter. Dieser führte dann zur Hinausstellung von Alexander Oelze, weil er den Keeper bei der Ausführung mit dem Ball am Kopf traf.

In dieser Szene hätten die Anhänger von Frisch Auf Göppingen gerne ein Stürmerfoul von Henrik Knudsen gesehen. Die Schiedsrichter bestraften das Huckepack nehmen mit Zwei Minuten für Felix Lobedank und Siebenmeter. Dieser führte dann zur Hinausstellung von Alexander Oelze, weil er den Keeper bei der Ausführung mit dem Ball am Kopf traf.

Foto: Gregor Eisenhuth

Drasko Mrvaljevic hatte genügend Traute, es bei seinem Strafwurf mit einem Heber zu versuchen. Bereits zum 18:19 war der Mazedonier derart frech erfolgreich gewesen. Nun trat Mrvaljevic ein zweites Mal zum Siebenmeter-Duell gegen Jan Stochl an, um mit einer Kopie des ersten Versuchs zum 23:23 erfolgreich zu sein.

Die 4400 Anhänger von Frisch Auf Göppingen schienen in der 43. Minute das erste Mal von dem entzückt zu sein, was ihre Mannschaft gegen einen aufopferungsvoll kämpfenden Aufsteiger zu bieten hatte.

Die Bergischen hatten in der EWS-Arena oft genug auf die Stimmungsbremse getreten. Als sie gleich zu Beginn der Partie oder in den ersten sechs Minuten nach Wiederanpfiff jeweils eine Drei-Tore-Führung vorlegten.

Oder indem sie einfach nur so gut verteidigten, dass die Göppinger Achse um Mittelmann Michael Haaß oftmals ratlos wirkte bei ihren Bemühungen, zum Torerfolg zu kommen. Oft genug schafften es Felix Lobedank, Pavel Horak oder Momir Rnic aber auch, mit ihren wuchtigen Treffern aus dem Rückraum die Schwächen im ideenlosen Spielaufbau zu überdecken.

Den spielerisch besseren Handball praktizierte der ersatzgeschwächte BHC. Weil die Göppinger Kenneth Klev nach dessen Glanzvorstellung gegen Magdeburg ganz besonders im Auge hatten, lief viel über Jens Reinarz oder Richard Wöss auf Außen sowie über Hendrik Pekeler am Kreis. Noch erfolgreicher waren die Gäste nach Ballgewinnen bei der Zweiten Welle oder Tempogegenstößen.

Es sprach also einiges für den ersten Auswärtssieg, der in dieser Saison noch nie so greifbar gewesen ist wie beim Europapokal-Sieger. Wenn da nicht die Szenen gewesen wären, die als Musterlösung gelten könnten auf die Frage "Wie weckt man das Publikum auf und motiviert gleichzeitig einen Gegner mit angeknackstem Selbstbewusstsein ?"

Als Enid Tahirovic nach Mrvaljevic' Siebenmeter-Heber und der ersten Frisch Auf-Führung extra für den Strafwurf-von Jens Reinarz zwischen die Pfosten rückte, spektakulär parierte und in Jubelpose unter tosendem Applaus auf die Bank zurückkehrte, war es um die Bergischen geschehen. Das von Pavel Horak nachgelegte 25:23 sowie zwei von Bastian Rutschmann abgewehrte Bälle nach Würfen von Henrik Knudsen gaben den Schwaben weitere Sicherheit.

Mit hängenden Köpfen zur Auszeit

Als Knudsen, Wöss und Co. mit hängenden Köpfen und enttäuschten Mienen zu ihrem Trainer trotteten, um während einer Auszeit letzte Anweisungen für die beiden Schlussminuten zu erhalten, herrschte Partystimmung auf den Rängen. "Ich habe nur aufgefordert, weiter konzentriert und strukturiert zu spielen", klärt Ha De Schmitz später auf.

Zudem stellte der Löwen-Coach noch einmal die Deckung um, "um Frisch Auf zu fordern". Die Bergischen hatten die Kraft, im Zeichen der feststehenden Niederlage die 5:1-Variante umzusetzen und sich nach dem 27:32 (58.) noch mit vier Treffern in Serien ohne Wert zu belohnen.

(RP)
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