Bergischer HC Vertrauen ins System

Bergischer HC · Auf den Bergischen HC wartet das nächste schwere Auswärtsspiel. Beim SC Leipzig dürfte es mindestens so umkämpft wie zuletzt beim VfL Bad Schwartau zugehen – zumal die Vorbereitung beim Handball-Zweitligisten nicht optimal verlief.

 Morgen in Leipzig möchte Sebastian Hinze (Mitte) einen weiteren Sieg seiner Löwen bejubeln.

Morgen in Leipzig möchte Sebastian Hinze (Mitte) einen weiteren Sieg seiner Löwen bejubeln.

Foto: Eisenhuth

Gerne hätte Sebastian Hinze seine Mannschaft auf die etwas spezielle Deckung des SC Leipzig vorbereitet. Mit Ulrich Streitenberger in der Führungsrolle agiert der nächste Gegner des Bergischen HC in einer 5:1- beziehungsweise Positionsverteidigung. "Manchmal spielen sie auch eine 4:2-Deckung", sagt der Trainer des Bergischen HC, der alle Leipziger Partien im Vorfeld gesichtet hat. Doch im Training konnte Hinze die Informationen nicht so nutzen, wie er sich das gewünscht hätte. Zu viele Spieler des Zweitliga-Kaders mussten angeschlagen, verletzt oder krank pausieren.

Sorgenfrei ist der Coach nur auf den Torhüter- und Außenpositionen. Ansonsten ist der Kader derzeit dünn besetzt. Michael Hegemann und Viktor Szilagyi sind fit. Alle anderen hatten oder haben Probleme. Emil Berggren lag krank im Bett, Jiri Vitek musste seine Fingerverletzung auskurieren, Max Weiß hat Knieprobleme. Dazu kommen der bereits seit zwei Wochen erkrankte Alexander Oelze und Kreisläufer Stanko Sabljic, der sich bekanntlich einen Bänderriss zugezogen hat. Die gute Nachricht aus BHC-Sicht lautet, dass beim Abschlusstraining am Samstag theoretisch alle wieder dabei sein könnten. "Alexander und Stanko sind noch bis einschließlich Freitag krankgeschrieben", erläutert Hinze. "Beide werden also, wenn überhaupt, nur im Notfall für einen Einsatz in Frage kommen."

Der Rest wird beim Auswärtsspiel in Leipzig auf der Platte stehen und trotz überwiegend theoretischer Vorbereitung versuchen, die teilweise unkonventionelle Leipziger Abwehr auszuhebeln. Dass dies schwer wird, beweisen die bisherigen Ergebnisse des kommenden Gegners. Zuletzt schlug der SCL den EHV Aue und die starke SG Bietigheim in heimischer Halle. "Ich sehe Leipzig und Schwartau ungefähr auf Augenhöhe, so dass ich wieder ein sehr umkämpftes Spiel erwarte", meint Sebastian Hinze. "Ganz in Schwung gekommen sind die Leipziger noch nicht, aber auswärts wird es ganz schwer für uns." Der BHC macht sich bekanntlich manchmal noch selbst das Leben schwer, wenn er in eine Phase fällt, in der nur noch wenig funktioniert. "Durch schlechte Abschlüsse geraten wir da meistens rein", erklärt der Coach. "Und dann verlieren wir ein kleines bisschen das Vertrauen ins Spielsystem." In Bad Schwartau beispielsweise haben die Bergischen drei Siebenmeter kurz hintereinander verworfen. "Wir müssen sehen, dass es gut ist, einen Angriff auszuspielen und dabei einen Siebenmeter herauszuholen", sagt Hinze. "Auch wenn diese dann vergeben werden. Es ist wichtig, in diesen Phasen das Vertrauen ins System zu wahren."

Vorsichtig optimistisch

Trotz aller Sorgen ist der Trainer mit dem bisherigen Saisonverlauf und der 10:2-Punkteausbeute zufrieden. "Es lässt uns alle etwas ruhiger arbeiten", meint Sebastian Hinze. "Vieles fällt mit Siegen im Rücken einfach leichter, als wenn wir verloren hätten." Die Leistungssteigerung zwischen dem Auswärtsspiel bei Post Schwerin und Bad Schwartau stimmt den Trainer insgesamt vorsichtig optimistisch – wenn da die personellen Probleme während der Vorbereitung nicht gewesen wären.

2. Handball-Bundesliga SC DHfK Leipzig – Bergischer HC (morgen, 20 Uhr, Arena Leipzig).

(trd)
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