Bergischer HC Umgekehrte Vorzeichen

Bergischer HC · Ungeachtet der verbleibenden Minimalchance im Kampf um den Klassenerhalt ist das Interesse riesig am Derby der Handball-Bundesliga. Der Bergische HC erwartet den VfL Gummersbach in einer wohl ausverkauften Unihalle.

 Im Hinspiel hatte Hendrik Pekeler (r.) der VfL-Abwehr um Christoph Schindler (M.) einige Probleme bereitet. Vor der Partie am Mittwoch hat der Kreisläufer kaum trainieren können.

Im Hinspiel hatte Hendrik Pekeler (r.) der VfL-Abwehr um Christoph Schindler (M.) einige Probleme bereitet. Vor der Partie am Mittwoch hat der Kreisläufer kaum trainieren können.

Foto: Gregor Eisenhuth

Etwas früher als üblich war Ha De Schmitz nach Solingen unterwegs, um vor dem Training noch Station bei Axel Bauermann zu machen. Dieser hatte am Wochenende den erfolgreichen Auftritt des VfL Gummersbach im Europapokal der Pokalsieger per Kamera eingefangen, damit der Bergische HC so gut vorbereitet wie eben nur möglich in das Bergische Derby gehen kann.

"Gummersbach spielt international zwar nicht anders als in der Handball-Bundesliga, in jedem Spiel lässt sich aber die eine oder andere taktische Variante herausfiltern", sagt Schmitz. Nichts lässt der Trainer unversucht, damit die minimale Chance im Kampf um den Klassenerhalt erhalten bleibt.

Am Mittwochabend in der vermutlich ausverkauften Wuppertaler Unihalle steht der Aufsteiger unter Druck. Wieder einmal. Der VfL Gummersbach hingegen kann gelassen in das Prestigeduell gehen. Vor dem ersten Aufeinandertreffen der beiden Clubs Anfang Dezember waren die Vorzeichen genau umgekehrt gewesen.

Der BHC hatte mit seinen Ergebnissen im Soll gelegen und sich mit einer kämpferisch starken Leistung einen 31:29-Erfolg sowie eine Platzierung vor dem Konkurrenten aus dem Oberbergischen gesichert. Es war der letzte Arbeitstag von Trainer Sead Hasanefendic und der Beginn einer Erfolgsgeschichte, mitgestaltet von Emir Kurtagic.

Unter dem zum Chefcoach beförderten Co-Trainer lieferten die Gummersbacher eine famose Rückrunde ab, die bereits am Mittwoch im Klassenerhalt münden könnte. Und vielleicht sogar im Gewinn des Europapokals, nachdem der VfL gegen den slowenischen Serienmeister HC Celje die 27:34-Niederlage mit einem 32:25-Sieg egalisierte. Aufgrund der auswärts mehr erzielten Tore reichte es für den Einzug ins Finale gegen die SG Flensburg/Handewitt.

Auf Gummersbach schaut man deswegen im BHC-Lager schon lange nicht mehr, wenn es darum geht, sich einen Verein auszugucken, den man in der Tabelle noch überholen könnte. "Wenn aus unserer Sicht alles positiv läuft, kann das nur die HSG Wetzlar sein", sagt Ha De Schmitz, der seine Aussage an den zwei noch vakanten Punkten im andauernden Rechtsstreit um den Einsatz von Andrej Klimovets in der Partie gegen Frisch Auf Göppingen sowie am schwersten Restprogramm aller direkt vor dem BHC platzierten Konkurrenten festmacht. "Man sieht, dass sie Probleme haben." Die Wirkung des Trainerwechsels scheint verpufft.

Schmitz selber hat jedoch auch keinen leichteren Job als Kai Wandschneider, was die beiden zurückliegenden Auftritte gegen Hildesheim und in Berlin gezeigt haben. Selbstbewusstsein, Sicherheit und Präsenz von der ersten Minute an gilt es, der Mannschaft zu vermitteln. Deshalb wurde das Training psychologisch gestaltet und Stress simuliert. "Sofort konzentriert, sofort Vollgas", lautete das Prinzip, nach dem sich die Mannschaft auf Gummersbach vorbereitet hat. Die letzten taktischen Feinheiten kommen nach der Video-Analyse des Celje-Spiels noch hinzu.

Handball-Bundesliga: Bergischer HC — VfL Gummersbach (Mittwoch, 20.15 Uhr, Unihalle).

(RP/rl)
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