Bergischer HC Teppich spürte den BHC-Sieg

Bergischer HC · Beim 31:29-Erfolg des Bergischen HC stand Robin Teppich zum ersten Mal im Kader des Aufsteigers. Gegen seine ehemaligen Teamkollegen vom VfL Gummersbach allerdings kam der Linksaußen nicht zum Einsatz.

 Den Wechsel zum Bergischen HC betrachtet Robin Teppich (2.v.r) als Chance. Um in der Ersten Liga Fuß zu fassen, hat der 22-Jährige bis Saisonende seine Ausbildung als Bürokaufmann auf Eis gelegt.

Den Wechsel zum Bergischen HC betrachtet Robin Teppich (2.v.r) als Chance. Um in der Ersten Liga Fuß zu fassen, hat der 22-Jährige bis Saisonende seine Ausbildung als Bürokaufmann auf Eis gelegt.

Foto: Gregor Eisenhuth

Mit großen Hoffnungen war Robin Teppich in die neue Bundesliga-Saison gegangen. Nach dem Abgang von Adrian Wagner zum VfL Bad Schwartau hatte der 22-Jährige reichlich Spielanteile in Aussicht. Stattdessen aber wuchs der Frust mit jedem Spiel, in dem der Linksaußen lediglich beim Aufwärmen ins Schwitzen kam. Nach sechs Begegnungen ohne Einsatzzeit wurde ihm Ende Oktober auch noch Goran Sprem vor die Nase gesetzt. "Das hat dem Ganzen die Krone aufgesetzt."

In dieser unbefriedigenden Situation war die Anfrage des Bergischen HC ein Glücksfall. Der Aufsteiger war bekanntlich auf der Suche nach einem kurzfristigen Ersatz für den an der Wurfschulter operierten Christian Hoße. Dass der Wechsel ausgerechnet zwei Tage vor dem Aufeinandertreffen beider Vereine perfekt wurde, hat auch Robin Teppich überrascht. "Der Zeitpunkt war Zufall."

Also trug der Linksaußen am Mittwochabend das rote Trikot seines neuen Vereins und bereitete sich darauf vor, eventuell gegen seine bisherigen Teamkollegen aufzulaufen. Wie angekündigt setzte Trainer Ha De Schmitz den Neuzugang (ebenso wie Jan Behr) nicht auf den Spielbogen. "Ich hätte liebend gerne gespielt."

Der gebürtige Berliner gibt aber auch zu, dass er sich vor dem Spiel keine Gedanken über mögliche Folgen gemacht habe. Mit etwas Abstand zum emotional geführten Derby weiß Robin Teppich, dass es für beide Seiten hätte unangenehm werden können. "Ich hatte immer im Gummersbach ein gutes Verhältnis zu den Fans", sagt der Linksaußen. Nur die Wenigsten haben ihm den Entschluss übelgenommen, beim Bergischen HC auszuhelfen.

Im Jahr 2005 war Robin Teppich vom PSV Tegel ins Oberbergische gekommen. Als B-Jugendlicher gehörte er zu den ersten Schülern des Gummersbacher Handball-Internats. In dieser Zeit habe er ein gutes Gefühl für die Eugen-Haas-Halle entwickelt. "Man merkt an der Atmosphäre, wann es für und wann es gegen den VfL laufen wird." Am Mittwoch hat Teppich gespürt, dass sein Ex-Team eine Niederlage kassieren würde. "Das Aufbäumen hat gefehlt." Den Schlüssel am BHC-Erfolg machte Teppich am gut funktionierenden Kreisspiel, an der Torhüter-Leistung und der Aggressivität in der Abwehr fest. "Wir hatten die rechte Angriffsseite mit Adrian Pfahl besser in den Griff bekommen wollen, als die Mannschaften, die wir im Video studiert hatten."

Zurückhaltend beim Jubel

Nach nur zwei Trainingseinheiten beim Bergischen HC hat Robin Teppich somit schon ein neues "Wir"-Gefühl entwickelt. "Das gehört sich für einen Sportler so." Aus diesem Grund hat er es sich auch nicht nehmen lassen, sich unmittelbar nach dem Schlusssignal in die jubelnde Spielertraube zu stürzen. "Es war eine komische Situation." Aus Respekt habe der Neuzugang darauf geachtet, nur zurückhaltend mitzufeiern. Schließlich werde der Linksaußen nach der Saison aller Voraussicht nach zum VfL Gummersbach zurückkehren. "Neuer Trainer, neue Chance", lautet die Devise. Jan Gorr (Hüttenberg) wird bekanntlich Sead Hasanefendic beerben.

(RP/rl)
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