Bergischer HC Ohne Angst gegen das stärkste Team der Liga

Solingen · Seit Wochen ist das Spiel ausverkauft. Morgen trifft der Bergische HC auf den THW Kiel und ist freilich krasser Außenseiter. Trotzdem will der Handball-Erstligist mit einem guten Gefühl das Feld verlassen.

 Drei Monate war Arnor Gunnarsson mit einem Kieferbruch zum Zusehen verdammt. Gegen den THW Kiel ist der Isländer erstmals wieder dabei.

Drei Monate war Arnor Gunnarsson mit einem Kieferbruch zum Zusehen verdammt. Gegen den THW Kiel ist der Isländer erstmals wieder dabei.

Foto: Imago

Arnor Gunnarsson kann es kaum erwarten. Zum ersten Mal seit drei Monaten tritt der Linkshänder wieder in einem Bundesligaspiel an. Ein Kieferbruch hatte den Isländer außer Gefecht gesetzt. "Ich bin fit", sagt Gunnarsson. "Ohne Körperkontakt trainiere ich ja schon eine ganze Weile wieder." Gegen den THW Kiel muss der Rechtsaußen des Bergischen HC also nicht geschont werden. Auch wenn die Verletzung gerade erst auskuriert wurde. "Ich habe eine Platte im Kiefer. Da ist alles sicher."

Trotzdem war der Wiedereinstieg beim Körperspiel im Training zunächst noch gehemmt. "Vorige Woche hatte ich noch etwas Angst", meint Gunnarsson. "Aber inzwischen ist das Vertrauen wieder da." Die Rückkehr von Arnor Gunnarsson könnte dem BHC gegen den THW Kiel einen frischen Schub geben. Der Linkshänder reißt seine Mitspieler mit. Sogar als Zuschauer versuchte er, so gut es ging, seine Mannschaftskameraden anzupeitschen. "Wir spielen gegen die beste Mannschaft der Liga. Wenn unsere Abwehr in Kombination mit den Torhütern funktioniert, können wir es genau wie gegen Hamburg machen."

Den HSV Handball haben die Bergischen am zweiten Spieltag bekanntlich sensationell geschlagen. Auch gegen die Kieler, die von allen 18 Erstligisten am wenigsten Minuspunkte auf dem Konto haben, ist ein kleines Wunder nötig, um eine Chance zu haben. "Für uns ist es vor allem wichtig, mit einem guten Gefühl aus dem Spiel zu gehen", erläutert Trainer Sebastian Hinze. "Das ist uns zuletzt gegen den TuS N-Lübbecke nicht gelungen." Wobei Hinze im Rückblick die unmittelbare Enttäuschung relativiert. "Es war gar nicht eines unserer schlechtesten Spiele. Aber es ist ärgerlich, dass die Nettelstedter nichts besonders gut machen mussten, um uns zu schlagen. Und das ist eigentlich unser Anspruch."

Gegen den THW Kiel ist die Ausgangssituation anders. Die Bergischen müssen besonders stark sein, um dem Tabellenzweiten Paroli zu bieten. "Und dann brauchen wir natürlich einen Hexenkessel", meint Hinze. Der ist quasi garantiert, sollte die Mannschaft den Funken auch nur im geringsten überspringen lassen. Schließlich ist die Unihalle ausverkauft.

Der Personalsituation ist mit der Rückkehr von Arnor Gunnarsson wieder entspannter. Nur Kristian Nippes fällt mit einem Muskelbündelriss auf jeden Fall aus. Alexander Oelze war während der Woche krankgeschrieben, hat das Training aber gestern wieder aufgenommen.

Im linken Rückraum steht freilich erneut Emil Berggren zur Verfügung. Der Vertrag mit dem Schweden wird bekanntlich aber nicht verlängert. Eine Entscheidung, die mit Berggrens teilweise recht undisziplinierten Abschlüssen in Zusammenhang steht ? Sebastian Hinze möchte nicht konkret werden, hält aber fest: "Wenn beide Seiten in der jetzigen Konstellation glücklich gewesen wären, hätten wir verlängert. Fest steht aber auch, dass die Entscheidung keine Einbahnstraße gewesen ist." Auf lange Sicht geht der Coach davon aus, dass eine andere Lösung den Bergischen HC weiterbringen wird.

(trd)
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